Deepwater Horizon: Die durch die Hölle gingen
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Und dann der ganz große Knall, der Blow-out. Mit unermesslichem Druck schießen Öl und Gas aus 1500 Metern Meerestiefe nach oben. Explosionen, Feuer – überall. Unkontrollierbar.
Dem Blow-out auf der Deepwater Horizon am 20. April 2010 folgte eine dramatische Rettungsaktion für die knapp 130 Menschen auf der Bohrplattform im Golf von Mexiko, 70 Kilometer vor der Küste des US-Staates Louisiana – und die schwerste Ölkatastrophe, die die USA jemals erlebten. Elf Arbeiter starben, geschätzte 800 Millionen Liter Öl liefen aus, verseuchten das Meer und die US-Küsten, schädigten oder töteten Vögel und Meerestiere.
Um die Stunden vor dem Unfall und während des Blow-outs geht es in dem spektakulären Actiondrama „Deepwater Horizon“ (Kinostart: 24.11.). Darin leistet Mark Wahlberg („Ted“, „Boogie Nights“) als Familienvater und Cheftechniker auf der Plattform schier Übermenschliches, rettet Kollegen aus Trümmern und Feuer. Während die Verantwortlichen des Ölkonzerns BP, Auftraggeber für die Bohrung, zuvor all seine Warnungen und die des Plattform-Betriebsleiters (Kurt Russell, „The Hateful 8“, „Die Klapperschlange“) ignoriert hatten.
Das alles inszeniert Regisseur Peter Berg („Hancock“) ohne Heldenpathos; er konzentriert sich auf spannende Details (mit welch gigantischem technischen Aufwand lässt sich von einem Stahlkoloss mitten im Meer Öl aus eineinhalb Kilometern Tiefe pumpen?) und auf die Kernbotschaft (der Vorstoß ins Innere der Erde ist hoch riskant!). Am Verantwortlichen für das Unglück, dem Ölkonzern BP, lässt er dabei kein gutes Haar. Während er respektvoll an die Menschen erinnert, die zur Zeit des Unglücks auf der Plattform arbeiteten und starben.
Warum der Film sehenswert ist und eine Warnung vor stets möglichen, ähnlichen Katastrophen, erzählt Dr. Christian Bussau, Biologe und Greenpeace-Experte für Öl. Er leitete 2010 die deutsche Greenpeace-Arbeit zum Deepwater-Horizon-Unfall.