24.000 Unterschriften für den Schutz des Wattenmeers
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Greenpeace-Aktivisten hatten heute Morgen in Kiel eine umfangreiche Zustellung für den schleswig-holsteinischen Umweltminister Robert Habeck. Fanpost war allerdings keine dabei: Die 24.000 Protest-Postkarten, die Greenpeace seit diesem Sommer gesammelt hat, kommen von Umweltschützern aus ganz Deutschland, die sich gegen neue Ölbohrungen im Wattenmeer aussprechen. Die Adresse stimmt: Umweltminister Habeck von den Grünen, sowie sein Parteifreund und Amtskollege aus Niedersachsen, Stefan Wenzel, könnten dem Ölkonzern Dea die Erlaubnis für Probebohrungen verweigern.
Präsentiert wurden die Postkarten in einer fast zwei Meter großen Flaschenpost. Nicht nur einzelne Bürger, auch ganze Orte setzen sich für die Erhaltung des einzigartigen Lebensraums ein: 21 Gemeinden und Fremdenverkehrseinrichtungen entlang der Nordseeküste haben sich in einer Watt-Deklaration gegen die Bohrungen ausgesprochen.
Entscheidung vor der Landtagswahl
Bei der Übergabe kündigte Habeck eine Entscheidung vor der Landtagswahl im nächsten Mai an – und gab ein Versprechen, das Hoffnung macht. „Es wird keine Ölbohrungen, keine Probebohrungen und keine Aufsuchungsbohrungen für Öl geben“, so der Umweltminister. Mit einem Vorbehalt: Wissenschaftliche Bohrungen im Nationalpark seien erlaubt. Allerdings müsse der Fall streng geprüft werden: „Wir wissen ja, dass es dabei nicht darum geht, eiszeitliche Verschiebungen im Untergrund zu erkunden, sondern zu schauen: Ist da Öl?“
Die Reise des Greenpeace-Schiffs Beluga II entlang der deutschen Nordseeküste endet mit der Übergabe der Unterschriften. Aktivisten haben auf einer Info-Tour vom 26. Juli bis zum bis zum 28. August insgesamt elf Häfen besucht. Unter dem Motto „#wellemachen – für den Schutz der Meere“ informierten sie Anwohner und Urlauber über die geplanten Ölbohrungen im Wattenmeer. Im Juli setzten Greenpeace-Aktivisten Bojen mit GPS-Sendern an den geplanten Bohrstellen aus, um zu demonstrieren, wie sich ein Ölteppich in der Nordsee ausbreiten könnte.
Ein Ölunfall in diesem sensiblen Ökosystem wäre eine Katastrophe: Heimische Schweinswale, Robben oder die zahllosen Rast-, Brut- und Zugvögel, für die das Wattenmeer überlebenswichtig ist, wären betroffen. Um das Wattenmeer zu schützen, brauchen wir die Politik an unserer Seite – ein erster, wichtiger Schritt dazu ist heute getan.
>> Sie können sich weiterhin für den Schutz des Wattenmeers einsetzen, damit die Entscheidung zugunsten dieses einzigartigen Lebensraums fällt. Unterschreiben Sie unsere Petition!