Lebensgefährlicher Erdrutsch möglich
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Dies sind die Ergebnisse des von Greenpeace beauftragten Geologen Dr. habil. Ralf E. Krupp. Das Gutachten wird heute von Greenpeace-Aktivisten in Cottbus an die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg überreicht. Gleichzeitig findet vor der Behörde eine Protestaktion mit Infotafeln statt.
Das Leben von hunderten Menschen in Gefahr
Die Tagebau-Pläne von Vattenfall und Brandenburg sind haarsträubend. Ministerpräsident Platzeck darf Welzow-Süd II nicht genehmigen, sonst setzt er das Leben der hundert Dorfbewohner und zahlreicher Braunkohle-Arbeiter aufs Spiel, sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer.
Bereits 2009 ereignete sich ein schweres Unglück im Dorf Nachterstedt. Mehrere Häuser rutschten binnen Sekunden ab, drei Menschen starben. Dieses Szenario könnte sich jetzt in weitaus schlimmerer Form wiederholen. Wenn Vattenfall seine Pläne umsetzt, läge das Dorf Lieske zukünftig auf einem schmalen Damm zwischen Tagebau und dem Sedlitzer See. An seiner engsten Stelle wäre dieser Streifen nur 500 Meter breit. Da der See 60 Meter oberhalb des abgesenkten Grundwasserspiegels im geplanten Tagebau liegen wird, entstünde ein enormer Wasserdruck. Dies kann zum Reißen des schmalen Landstreifens führen. Dadurch würden sich gigantische Wassermassen in den Tagebau ergießen.
{image_r}Damit der Tagebau nicht mit Grundwasser vollläuft, baut Vattenfall eine über 10 Kilometer lange und 100 Meter tiefe Dichtwand. Doch das Greenpeace-Gutachten weist auf zwei Schwachstellen hin: Erstens kann die Dichtwand vom Grundwasser unterspült werden, weil sie nicht in eine grundwasserstauende Schicht eingebunden ist. Zweitens könnten aufgrund des hohen Wasserdrucks kleine Fehlstellen an der Dichtwand zu eskalierenden Erosionsprozessen führen. Dabei wird eine Fehlstelle zum Ausgangspunkt für immer stärker werdende Bodenerosion. Laut Gutachten bietet die Dichtwand von Vattenfall keine Sicherheit vor einer Katastrophe bei Lieske.
Braunkohle: Ineffizient und Klimaschädlich
Vattenfall plant, im knapp zwanzig Quadratkilometer großen Tagebau Welzow-Süd II gut 200 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördern. Mit der Braunkohle soll vor allem Strom gewonnen werden. Der Wirkungsgrad aber ist extrem schwach: Nur ein Drittel der in Kohle enthaltenen Energie wird in Strom umgewandelt. Die Verbrennung der Kohle würde über 200 Millionen Tonnen an klimaschädlichem CO2 freisetzen. Die Landesregierung Brandenburg unterstützt das entsprechende Braunkohleplanverfahren bislang. Am 11. September 2012 sollen die Einwände von über 4000 Bürgern und Organisationen gegen den Braunkohleplan Welzow-Süd II bei einer Anhörung in Cottbus erörtert werden.
Neue Braunkohletagebaue sind im 21. Jahrhundert klimapolitischer Wahnsinn. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck muss das Braunkohleplanverfahren sofort einstellen, fordert Gerald Neubauer.
(Autorin: Maria Feck)