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Es war noch sehr früh am Morgen, als die Aktivisten in drei mal drei Meter hohen Buchstaben ihre eindeutige Forderung an die Turmwände schrieben: Stopp CO2 - und damit die Errichtung des klimaschädlichen Kraftwerks.
Der Ausstoß des Kraftwerks würde sich auf über 8,5 Millionen Tonnen pro Jahr belaufen. Das ist etwa so viel, wie der Staat Bolivien in Südamerika insgesamt pro Jahr ausstößt.
Hinzu kommt, dass das Kraftwerk überdimensioniert ist. Dadurch könnte nur ein kleiner Teil der Abwärme zur Energieerzeugung genutzt werden. Der Rest verpufft ungenutzt.
Klimaschutz ist für Vattenfall ein Fremdwort. Dieses klimazerstörende Megakraftwerk darf in Hamburg niemals in Betrieb gehen, fordert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Die Umweltbehörde hat alles Recht auf ihrer Seite, dieses Wahnsinnsprojekt zu verhindern.
Die Grünen stehen vor einer Grundsatzentscheidung: Wer sich wie die Grünen Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat, kann den Bau dieser Kohlendioxidschleuder nicht genehmigen, so Smid.
Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Umfrage ergab zudem, dass sich 66 Prozent der Hamburger Bürger gegen das Kraftwerk ausgesprochen haben. Sogar 62 Prozent der CDU-Wähler lehnten das Kraftwerk ab.
Möglicherweise könnte die Entscheidung bundesweit für eine Klimawende sorgen. Vattenfalls Kraftwerksprojekt ist ein Symbol für das Politikversagen beim Klimaschutz und für die Industriehörigkeit in Berlin, erklärt Smid.
So trete Bundeskanzlerin Angela Merkel in letzter Zeit stärker für den Energieträger Kohle ein. Wer sich wie Bundeskanzlerin Angela Merkel von Vattenfall-Chef Josefsson beraten lässt, verliert den Klimaschutz sehr schnell aus den Augen, sagt Smid.
Die Errichtung von Kohlekraftwerken steht in einem deutlichen Widerspruch zu den Klimaschutzzielen der Regierung. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen um 40 Prozent des Werts von 1990 reduziert werden. Der Weg kann jedoch in keinem Fall über Kohle führen, sondern über Erneuerbare Energien.