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Über 80.000 davon hatte Greenpeace in den vergangenen Wochen vor der am Dienstag geendeten Einwendungsphase gesammelt. Im Jahr 2011 hatten lediglich 5000 Menschen in einem ersten Beteiligungsverfahren schwerwiegende Bedenken gegen Welzow-Süd II vorgebracht. Dadurch war eine Überarbeitung der Pläne nötig geworden, zu der die Öffentlichkeit sich bis Dienstag äußern konnte.
Der Verein Pro-Lausitzer Braunkohle hatte während der Einwendungsphase lediglich 61.000 Unterschriften für den geplanten Tagebau gesammelt. Damit kommen rein rechnerisch zwei Braunkohlegegner auf einen Befürworter.
Mehr als 800 Menschen würden durch den von Vattenfall geplanten neuen Tagebau ihre Heimat verlieren - darunter alle 300 Bewohner des von der Abbaggerung bedrohten Dorfes Proschim. Vattenfalls umliegende Kraftwerke, die zu den schmutzigsten Deutschlands gehören, würden bis zum Jahr 2040 mit der Braunkohle aus Welzow-Süd II befeuert. Der Klimawandel würde durch den Ausstoß von 200 Millionen zusätzlichen Tonnen CO2 angeheizt, die Gesundheit von Tausenden von Menschen durch Feinstaub und Schadstoffe beeinträchtigt.
Schwedische Protestaktion auf Tranportgleisen
Um auf Vattenfalls schmutzige Pläne in der Lausitz aufmerksam zu machen, hatten sich am frühen Montagmorgen neun Greenpeace-Aktivisten aus Schweden und Deutschland an die Transportgleise gekettet, mit der Vattenfall das Kraftwerk Schwarze Pumpe mit Braunkohle versorgt. Erst 21 Stunden später konnten die Polizei die letzten Aktivisten von den Gleisen entfernen. "Für jeden Schweden ist es eine Schande, dass der schwedische Staatskonzern Vattenfall in der Lausitz einige der schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas befeuert. Vattenfall muss seine Pläne für weitere Tagebaue sofort stoppen", fordert Emma Petersson, Energie-Expertin von Greenpeace Schweden.
83 Prozent halten neue Tagebaue für nicht zu verantworten
In Deutschland herrscht inzwischen eine breite Ablehnung gegen die fatalen Umwelt- und Klimafolgen der Braunkohleverstromung. 83 Prozent halten neue Tagebaue für nicht zu verantworten, wenn Schäden für Natur und Umwelt groß sind. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die Emnid im Auftrag von Greenpeace durchgeführt hat.