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Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass die Führung des Energieversorgers RWE die klimafeindliche Grundsatzentsscheidung zum Neubau getroffen und den Weg für eine Milliardeninvestition freigemacht hat. RWE befindet sich auf einem klimapolitischen Irrweg, kritisiert Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace.
RWE-Vorstandschef Harry Roels beweist mit seiner Entscheidung für das Braunkohlekraftwerk, dass ihm Klimaschutz nur im Wege steht und er kein Interesse an einem Strukturwandel in der Region hat, so Smid.
Das neue Braunkohlekraftwerk wird jedes Jahr 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Luft schleudern. Der Weg, über die Verbrennung von Braunkohle Strom zu erzeugen, ist eine veraltete Technik. Für den Energiemix der Zukunft werden leicht regulierbare Kraftwerke benötigt, die das Angebot von Wind- und Sonnenenergie ergänzen.
Subvention durch kostenlose Emissionszertifikate eingeplant
Um ein Braunkohlekraftwerk laufen lassen zu können, muss RWE jedes Jahr die Erlaubnis erwerben, das beim Betrieb anfallende Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre pusten zu dürfen. Bei einem Kraftwerk der Größenordnung Neurath dürften für diese Kohlendioxid-Emissionszertifikate Kosten in Höhe von rund 280 Millionen Euro pro Jahr auf RWE zukommen.
Bislang bekommt RWE die Zertifikate von der Bundesregierung gratis zugeteilt. Bei der betriebswirtschaftlichen Planung für das Kraftwerk geht RWE davon aus, dass sie über ihre Verschmutzungsrechte auch künftig diese gigantische Menge an Treibhausgasen kostenfrei ausstoßen dürfen. Angesichts des immer deutlicher werdenden Klimawandels und einer vorgesehen Laufzeit von rund 40 Jahren für das Kraftwerk ist dies jedoch eine zweifelhafte Annahme.
Greenpeace fordert, dass RWE statt in eine veraltete Braunkohletechnik in eine breite Palette von Erneuerbaren Energien zusammen mit hocheffizienten Gaskraftwerken, die Strom und Wärme gleichzeitig produzieren, investiert. Klimafreundliche Energiegewinnung ist nicht nur gut für unseren Planeten, sondern auch für den Geldbeutel der RWE-Aktionäre und für Arbeitsplätze in der Region, sagt Karsten Smid.