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Auf ihrem Transparent steht Klimaschutz statt Kapitalvernichtung. RWE: Stopp Neurath. Greenpeace fordert die RWE auf, in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und klimafreundlichere Gas- und Dampfkraftwerke zu investieren statt in Braunkohle.
RWE will offenbar Europas Klimakiller Nr. 1 bleiben, sagt Gabriela von Goerne, Klimaexpertin bei Greenpeace. Neue Braunkohle-Kraftwerke sind eine Kriegserklärung an den Klimaschutz. Die zwei Milliarden Euro für Neurath wären besser in Erdwärme, Wind oder Biomasse investiert. Das schont das Klima, schafft mehr Arbeitsplätze und ist günstiger für die Aktionäre.
Die RWE AG ist in Deutschland der größte Betreiber von Braunkohle-Kraftwerken. In Europa ist sie für 15 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen aus der Stromproduktion verantwortlich und mit jährlich 168 Millionen Tonnen Kohlendioxid größter Produzent von Treibhausgasen.
Das neue Braunkohle-Kraftwerk in Neurath würde zusätzlich 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich in die Luft blasen. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung wären nicht mehr einzuhalten. Das geht aus dem neuen Greenpeace-Bericht Gegen den Strom hervor. Darin wurden die die zehn größten Energieversorger Europas unter die Lupe genommen.
Auch wirtschaftlich - und damit aus Sicht der Aktionäre - ist der Bau von Braunkohle-Kraftwerken fragwürdig. Denn im Rahmen des Emissionshandels können Unternehmen, die den Ausstoß von Kohlendioxid verringern, Emissionsrechte verkaufen und dadurch ihre Gewinne steigern.
Braunkohle ist der Energieträger, der die meisten Treibhausgase pro erzeugter Kilowattstunde Strom freisetzt. Ein Gas- und Dampfkraftwerk gleicher Leistung stößt weniger als die Hälfte an Kohlendioxid aus. Würde RWE statt in Braunkohle in ein solches Gas- und Dampfkraftwerk investieren, könnte der Konzern vier Jahre lang je mehr als 300 Millionen Euro Gewinne durch Emissionsgutschriften erzielen.
Bis 2050 müssen Industrieländer den Ausstoß von Treibhausgasen um 80 Prozent senken, um den Klimawandel aufzuhalten. Für den Fall, dass der Ausstoß von Treibhausgasen weiter geht wie bisher, beziffert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Klimaschäden in Deutschland bis 2050 auf 800 Milliarden US-Dollar (650 Milliarden Euro).
Versicherungen werden diese Kosten nicht übernehmen. Die Münchner Rück etwa zieht sogar in Erwägung, mit klimaschädigenden Unternehmen keine Versicherungsverträge mehr abzuschließen. RWE sollte sich nicht einbilden, dass der Steuerzahler immer für die Schäden von Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Stürmen aufkommen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Politik die Verursacher der Klimaschäden zur Kasse bittet, warnt von Goerne.