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John Sauven, der britische Greenpeace-Chef, bezeichnete die neue Enwicklung als extrem gute Nachricht für das Klima. Die Chancen für den Neubau seien dadurch signifikant gesunken. Der Kohle schwimmen die Felle weg. Sogar E.ON gibt zu, dass Neubauten sich derzeit nicht rechnen. Der Konzern hatte bekanntgegeben, dass durch die Wirtschaftskrise der Strombedarf gesunken sei. Bis etwa 2016 würden keine neuen Kraftwerke gebraucht.
Am Kraftwerksstandort Kingsnorth in Kent waren zwei neue Kohlekraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 1.600 Megawatt geplant. CO2-Ausstoß nach Fertigstellung: gut acht Millionen Tonnen - Jahr für Jahr. Das Projekt hat nicht nur innerhalb Großbritanniens zu heftigen Kontroversen geführt. Auch von weltweit angesehenen Klimawissenschaftlern wie Professor James Hansen, Direktor des Goddard-Instituts der NASA, bekam die Regierung Gegenwind.
Greenpeace protestierte im Oktober 2007 mit einer spektakulären Aktion gegen das Projekt. Sechs der Aktivisten erstiegen einen rund 200 Meter hohen Schornstein und hinterließen dort eine Protestinschrift für Premier Gordon Brown - zwar unvollendet, aber deutlich genug und weithin lesbar. Der Kraftwerksbetreiber zeigte sie wegen Sachbeschädigung an.
Rund ein Jahr später entschied das Gericht auf Freispruch für die Kingsnorth Six - ein Urteil, das so spektakulär war wie der Protest selber. Das Gericht befand, die Aktion sei gerechtfertigt gewesen. Sie habe einem höheren Gut gedient.