Jetzt spenden
Protestaktion mit einem Banner gegen Tagebau
© Christian Mang / Greenpeace

Proschim vor dem Bagger retten

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Gegen den neuen Braunkohletagebau Welzow-Süd II protestierten heute 40 internationale Greenpeace-Aktivisten in Proschim. Das Dorf soll für den neuen Tagebau abgebaggert werden, gegen diesen Plan begann die Einwendungsphase. Die Bürger von Proschim wehren sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat. Dabei produziert das Dorf mehr Ökostrom als es verbraucht.

Gemeinsam mit den Greenpeace-Aktivisten protestierten die Anwohner vor der örtlichen Kirche mit einem Banner, auf dem zu lesen ist: "Proschim vor dem Bagger retten - Jetzt Einwendungen schreiben!". Greenpeace-Aktivisten aus 15 verschiedenen Ländern hielten außerdem Schilder mit der Aufschrift "Proschim soll leben" in ihrer jeweiligen Heimatsprache. Die Aktivisten haben die Schilder zum Zeichen der Solidarität der Ortsvorsteherin Petra Rösch übergeben, die gegen den neuen Tagebau ist.



Greenpeace ruft dazu auf, sich gegen den neuen Braunkohletagebau Welzow-Süd II und die Abbaggerung des Dorfes Proschim zur Wehr zu setzen. Alle Bürger weltweit können dagegen vom 20. Juni bis zum 17. September schriftliche Einwendungen einreichen. "Der Tagebau kann noch verhindert werden", sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. "Je mehr Menschen jetzt Einwendungen schreiben, desto größer sind die Chancen dazu."



Die Greenpeace-Aktivisten, die in Proschim protestierten, informieren sich in der Lausitz über die Auswirkungen des Braunkohletagebaus. "Ganz Europa schaut auf die deutsche Energiewende. Es wäre fatal, wenn Deutschland jetzt neue Kohletagebaue genehmigt", sagt der europäische Programmdirektor von Greenpeace, Thomas Henningsen. "Der Braunkohleabbau in der Lausitz ist ein Skandal mit europäischen Dimensionen."

Der neue Tagebau ist unnötig

Für den neuen Tagebau müssten 800 Menschen aus Proschim und Teilen Welzows - zum großen Teil gegen ihren Willen - umgesiedelt werden. Hinter der Planung des Tagebaus Welzow-Süd II stecken Vattenfall und das Land Brandenburg. Etwa 200 Millionen Tonnen Braunkohle sollen dort vom Jahr 2026 bis zum Jahr 2042 abgebaut werden. Die Verstromung dieser Kohle würde wiederum 200 Millionen Tonnen CO2 freisetzen.

Greenpeace fordert, das Planverfahren sofort einzustellen und bis zum Jahr 2030 komplett aus der Kohleverstromung auszusteigen. Die Verbrennung von Braunkohle ist extrem klima- und gesundheitsschädlich. Der geplante Tagebau würde zudem durch Sulfat- und Eisenpartikel die Spree und das Grundwasser stark belasten. Ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Schluss, dass der geplante neue Tagebau für die Energiewirtschaft unnötig ist.
 

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren