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"Die Braunkohle-Lobby verleugnet die unbequeme Wahrheit: Kohlekraftwerke führen zu einer erhöhten Sterblichkeit", sagt Gerald Neubauer, Energie-Experte von Greenpeace. Dieses belegt die am 3. April von Greenpeace vorgelegte Studie der Universität Stuttgart. Nach der wissenschaftlichen Untersuchung bilden sich sekundäre Feinstäube in der Atmosphäre aus Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen aus den Kohleschloten indem sie mit dem in der Landwirtschaft ausgestoßenen Ammoniak reagieren.
Kohlekraftwerke haben einen Anteil von 37 Prozent an den deutschen Schwefeldioxid-Emissionen und 15 Prozent an den Stickoxid-Emissionen. Sie tragen also erheblich zur Feinstaubproblematik bei.
Die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub sind wissenschaftlich unumstritten. Im Gesamtergebnis tragen die sekundären Feinstäube erheblich stärker zur Gesundheitsbelastung der Menschen bei als die von der Debriv angeführten primären Feinstäube.
Epidemiologische Studien zeigen: Feinstaub verursacht erhöhte Sterblichkeit
Die Gesundheitsstudie belegt den kausalen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Emissionen aus Kohlekraftwerken. Epidemiologische Studien zeigen zudem, dass eine erhöhte Feinstaub-Belastung zu einer erhöhten Sterblichkeit führt. Es ist daher zulässig, die aus Kohlekraftwerken resultierenden gesundheitlichen Schäden mit dem Indikator "vorzeitige Todesfälle" zu benennen.
Greenpeace verwendet dabei eine Methodik der EU-Behörde "Europäische Umweltagentur". Die Umweltagentur stellte im November 2011 ihre Studie "Revealing the costs of air pollution from industrial facilities in Europe" vor, in der sie die Gesundheitskosten durch Emissionen aus europäischen Industrieanlagen bezifferte.
Danach entsprechen statistisch berechnet 10,7 verlorene Lebensjahre einem vorzeitigen Todesfall. Auch die Studie "The unpaid health bill: How coal power plants make us sick" der Organisation "Health and Environment Alliance" (HEAL), nutzte diese Methodik in ihrem im März 2013 vorgelegten Report zu Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke.