Jetzt spenden
Aktivistien protestieren auf Kraftwerks-baustelle Eemshaven, 2010
Gerda Horneman / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Umweltschützer und Anwohner protestieren seit langem gegen das geplante Kohlekraftwerk an der Emsmündung. Sie befürchten, dass Partikelemissionen, Stickstoff und Schwefel erhebliche Schäden in der Natur anrichten, dass Robben und geschützte Vögel gefährdet werden. Auch Greenpeace-Kletterer demonstrierten im Dezember 2010 direkt auf der Baustelle in Eemshaven gegen das umstrittene Kohlekraftwerk.

Die Entscheidung des höchsten Gerichts der Niederlande bestätigt die Bedenken der Umweltkläger: Die Auswirkungen des Kohlekraftwerks auf das Schutzgebiet Wattenmeer und die ostfriesischen Inseln seien nicht ausreichend untersucht worden, heißt es in der Begründung. Auch die geplante Vertiefung der Außenems für die Kohletanker ist durch einen Gerichtsbeschluss vorerst gestoppt.

Das Steinkohlekraftwerk an der Emsmündung befindet sich seit 2009 im Bau, die Genehmigungen sind bereits im Vorjahr erteilt worden. Es sollte mit einer Leistung von etwa 1600 Megawatt das größte Kohlekraftwerk der Niederlande werden. Diesen Plan muss RWE wohl ad acta legen, denn eine Revision des Gerichtsbeschlusses ist nicht möglich. Jetzt müssen das Landwirtschafts- und Umweltministerium und die betroffenen Provinzen Groningen und Friesland über einen Baustopp entscheiden.

Greenpeace fordert RWE auf, das Projekt an der Emsmündung endgültig aufzugeben. Klimaexperte Schipper ist optimistisch: Das Zeitalter der Kohlekraftwerke ist vorbei. Er hofft, dass die Energieunternehmen aus dem Fall lernen und zukünftig auf saubere, Erneuerbare Energien setzen. Die Chancen stehen nicht schlecht: Die niederländische Vattenfall-Tochter Nuon baut in Eemshaven ein Kraftwerk, hat aber nach Klagen von Umweltschützern eingelenkt und wird zunächst Erdgas statt Kohle nutzen.

Auch für die deutsche Bundesregierung sind Energiewende und fossile Kohlekraftwerke offensichtlich kein Widerspruch. Aktuell sind 21 Kraftwerke in Planung, doch der Widerstand in der Bevölkerung wächst. 17 Projekte konnten bereits verhindert werden, wie zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Datteln. Dort steht eine ähnliche Investitionsruine des Konkurrenten E.on, der sich ebenfalls einem Gerichtsbeschluss beugen musste.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren