Werkschutz feuert Warnschüsse und schmeißt Steine
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Fünf Greenpeace-Aktivisten sind während einer friedlichen Protestaktion gegen ein Kohlekraftwerk in der Nähe der philippinischen Hauptstadt Manila zum Teil schwer verletzt worden. Werkschützer feuerten Warnschüsse, zerrten einen der Kletterer, den Deutschen Jens Loewe, zu Boden. Sie traten und schlugen mit einer Brechstange auf ihn ein. Vier andere Aktivisten wurden von Steinen getroffen, die der private Sicherheitsdienst des Kraftwerks nach ihnen warf.
Alle Aktivisten mussten im örtlichen Krankenhaus untersucht werden. Bis auf Jens Loewe, der über starke Schmerzen im Oberkörper klagt, wurde jedoch offenbar niemand ernsthaft verletzt. Wir sind geschockt über diese Reaktion auf unseren friedlichen Protest, sagt Greenpeace-Energieexperte Red Constantino vor Ort. Sie ist völlig unverhältnismäßig. Wir weisen mit unserer Aktion lediglich auf die Schädigung des Klimas durch das Kraftwerk hin.
Die Aktion sollte auf eine geplante Erweiterung des umweltschädlichen Kohlekraftwerks aufmerksam machen, die von den japanischen und australischen Regierungen finanziert wird. Das Kraftwerk ist ein Paradebeispiel für die schlimmsten Auswüchse der Kohlewirtschaft in Asien, sagt Constantino. Die Umweltauswirkungen sind nie überprüft worden. Trotzdem finanzieren die Asiatische Bank für Entwicklung (ADB) und die Japanische Bank für Internationale Zusammenarbeit (JBIC) eine Erweiterung um 50 Prozent. Das Verbrennen von Kohle ist eine der Hauptursachen für den Klimawandel. Die Weiterverbreitung von Kohle in Asien muss deshalb aufhören.
Das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior ist seit September diesen Jahres in Asien unterwegs, um für Erneuerbare Energien zu werben. Saubere Alternativen zu fossilen Energiequellen stehen in Asien ausreichend zur Verfügung. Das Potenzial für Windkraft auf den Philippinen übertrifft den gegenwärtigen Bedarf um das Siebenfache.