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Screenshot vom Greenpeace Kitkat-Video
Greenpeace

Kitkat – Süßes mit bitterem Beigeschmack

Palmöl in Nestlé Produkten

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60 Tage sind seit dem Start der Nestlé-Kampagne vergangen. Der weltweit größte Lebensmittelkonzern verwendet für Produkte wie Kitkat Palmöl, für dessen Anbau berüchtigte Konzerne wie Sinar Mas den indonesischen Regenwald zerstören. Zeit für eine Zwischenbilanz:

11.5.2010: Seit Kampagnenstart klären Greenpeace-Büros in 24 Ländern Verbraucher über Nestlés Beitrag zur Urwaldzerstörung auf. Das Greenpeace-Video: Nestlé, kein Palmöl aus Urwaldzerstörung sorgt weiterhin für Aufsehen im Netz. Bisher haben rund 1,5 Millionen Menschen den Kurzspot weltweit angeklickt - 70.240-mal auf dem deutschen Youtube-Kanal von Greenpeace.

Greenpeace Deutschland hat mit einem weiteren Video: Nestlé, Kitkat, Orang-Utans nachgelegt, das hierzulande über 44.000-mal angesehen wurde.

Über eine Viertelmillion Menschen haben bisher an der weltweiten Greenpeace Online-Petition teilgenommen und ihre Verbrauchermeinung zu Sinar Mas-Palmöl an Nestlé geschickt.

Hilferuf auf Kitkat-Riegeln

6.5.2010: In 46 deutschen Städten kennzeichnen Greenpeace-Aktivisten Kitkatriegel in Supermärkten mit einem hilfeschreienden Orang-Utan und machen Kitkat-Fans auf Nestlés Beitrag zur Urwaldzerstörung aufmerksam. Auch in den Niederlanden, Großbritannien, Österreich, Schweiz, Australien, Kanada, Dänemark, Spanien, USA und Indonesien sind Greenpeace-Gruppen in Supermärkten oder Innenstädten unterwegs, wie zuletzt in Kopenhagen

Neue Beweise überführen Nestlé-Drittlieferanten Sinar Mas

29.4.2010: Palmöl ist der Dauerbrenner in den indonesischen Medien. Der indonesische Präsident bedankt sich bei Greenpeace für die Einmischung und schickt eine Task Force ins Feld, die mit den mafiaähnlichen Zuständen in der Palmölindustrie aufräumen soll. In Folge finden mehrere Gespräche mit indonesischen Regierungsvertretern statt, bei denen Greenpeace einen sofortigen Stopp der Regenwaldabholzung fordert.

27.4.2010: Peinliche Jahreshauptversammlung für Sinar Mas. Der Palmölkiller lädt die Medien aus, die stattdessen die internationale Greenpeace-Pressekonferenz besuchen und dort neues Beweismaterial zu den illegalen Geschäftspraktiken des Sinar Mas-Konzerns erhalten.

23.4.2010: Genau wie Nestlé verschließt auch die KfW-Tochter DEG, eine deutsche staatliche Bank, weiterhin die Augen vor dem illegalen Treiben ihres Kreditnehmers Sinar Mas.

Rund um die Nestlé-Aktionärsversammlung

15.4.2010: Seit den frühen Morgenstunden laufen auf einer Großbildleinwand vor der Frankfurter Nestlé-Zentrale Twittermeldungen von Verbrauchern ein. Sie fordern Nestlé auf, auf Palmöl aus Urwaldzerstörung zu verzichten.

Einige Stunden später erhält auch die Nestlé-Aktionärsversammlung in der Schweiz Besuch: Orang-Utans fordern Nestlé auf, sich für den Schutz des Regenwaldes stark zu machen. Gleich zu Beginn der Versammlung seilen sich Kletterer von der Bühnendecke ab und entrollen über den Köpfen der Nestlé-Manager und -Aktionäre ihre Banner mit dem Slogan Give the Orang-Utans a break.

Seit April konnten sich mehrere Nestlé-Zentralen, wie zum Beispiel in Amsterdam, über Besuch von Greenpeace freuen.

14.4.2010: Nestlé fertigt kritische Verbraucheranfragen mit einer Standardantwort ab. Corinna Hölzel, Waldexpertin bei Greenpeace, ist wenig begeistert: Der Ansatz ist gut, die Umsetzung ungenügend. Nestlé schiebt den Schwarzen Peter der Agrospritindustrie zu, statt selbst Verantwortung zu übernehmen.

Brandstiftung im indonesischen Klima-Camp

12.4.2010: Unbekannte legen Feuer in der Urwaldschutzstation, die Greenpeace erst einige Monate zuvor der Gemeinde in Teluk Meranti/Indonesien übergeben hatte. Das Camp befand sich in der Nähe von Palmölplantagen und hatte das Ziel, Brandrodungen gemeinsam zu bekämpfen. Greenpeace lässt sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen.

Es hagelt Kritik gegen Nestlé

10.4.2010: Mit Postern und Protestpostkarten informieren in 39 deutschen Fußgängerzonen ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten über den Fall Nestlé. Fünf Tage später übergibt Corinna Hölzel, Waldexpertin bei Greenpeace, 4.885 ausgefüllte Protestpostkarten direkt an den Nestlé-Vorstand in Frankfurt - zahlreiche weitere Karten sind bundesweit im Umlauf.

Palmölskandal bringt Bewegung in die Politik

9.4.2010: Immer mehr Beweise von gesetzeswidrigen Geschäftspraktiken und Menschenrechtsverletzungen im Palmölgeschäft! Sinar Mas setzt einen zweifelhaften Gutachter ein, der die Greenpeace-Berichte überprüfen soll.

8.4.2010: Indonesien ist das Land, in dem die Urwaldzerstörung wegen des Anbaus von Ölpalmen am schnellsten voranschreitet. Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen bilden Netzwerke, um gemeinsam auf die Politik Druck auszuüben.

Der Hersteller von Kitkat, Nestlé, hat sich immer noch nicht bewegt. Zwar hat Nestlé einen Vertrag mit Sinar Mas in Indonesien gekündigt, geändert hat sich deswegen aber so gut wie nichts. Über Zwischenhändler bezieht Nestlé nach wie vor das Gros seines Palmöls von der Sinar Mas-Konzerngruppe. Und die zerstört den Urwald für immer neue Palmöl-Plantagen.

Nestlé, Kitkat, heiße Diskussionen

23.3.2010: Die Greenpeace-Kampagne gegen Palmöl aus Urwaldzerstörung hat in Teilen der Blogosphäre zu regem Blogverkehr geführt. Zum Beispiel auf talkabout.posterous.com. Unsere Waldcampaignerin Corinna Hölzel hat dort noch einmal deutlich gemacht, vor welchem Hintergrund Greenpeace die Kampagne gestartet hat und worum es dabei geht. Ihr Kommentar

19.3.2010: Nestlé hat die größte Kitkat-Fanseite auf Facebook - etwa 700.000 Fans - verschwinden lassen. Zu präsent war dort wohl die Greenpeace-Kampagne gegen Palmöl aus Urwaldzerstörung.

Nestlé redet sich raus

18.3.2010: Es geht rund. Die Greenpeace-Aktivitäten gegen Kitkat und Palmöl aus Urwaldzerstörung haben Nestlé aufgescheucht. Der Konzern hat mit einer Presseerklärung reagiert. Darin kündigt er an, die Verträge mit Sinar Mas zu kündigen und bis 2015 ausschließlich zertifiziertes Palmöl zu kaufen. Denkt Nestlé also um? Nicht wirklich. Mehr dazu

Nestlé lässt Video vom englischen Youtube-Kanal nehmen

17.3.2010 abends: Nestlé ist nicht erfreut. Die Greenpeace-Kampagne gegen indonesisches Palmöl in Kitkat hat Wellen geschlagen. Panisch greift der Konzern sogar zum Mittel der Zensur: Er lässt die englische Fassung des Greenpeace-Videos Give the Orang-Utan a break vom Youtube-Channel werfen.

Kitkat: Süßes mit bitterem Beigeschmack

17.3. 2010 morgens: Die Produktion von Schokoriegeln wie Kitkat trägt zur Zerstörung des indonesischen Urwalds bei und vernichtet damit die Lebensgrundlage der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. 60 Greenpeace-Aktivisten informieren an diesem Morgen Nestlé-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter über die Folgen der Palmölproduktion. Von den frühen Morgenstunden an verteilen die Aktivisten Flugblätter vor der deutschen Zentrale in Frankfurt/Main sowie vor den Nestlé-Standorten in Hamburg, Berlin, München, Nürnberg, Soest und Singen.

Jeder Biss in einen Kitkat-Riegel zerstört das Leben der letzten Orang-Utans ein bisschen mehr, sagt Corinna Hölzel, Greenpeace-Waldexpertin, vor Ort in Frankfurt. Nestlé muss seine Verträge mit Lieferanten kündigen, die den Urwald zerstören.

Nestlés Beitrag zur Vernichtung der Regenwälder und Orang-Utans

Der Bericht von Greenpeace zeigt, dass Nestlé Rohstoffe vom indonesischen Hersteller Sinar Mas kauft. Dieser Lieferant verletzt internationale Standards und indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt, rodet wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten und hat massive Expansionspläne. Auf den gerodeten Urwaldflächen werden Ölpalmplantagen in Monokulturen angelegt. Allein Nestlé, der größte Nahrungsmittel- und Getränkehersteller der Welt, hat seinen Bedarf an Palmöl in den letzten drei Jahren auf 320.000 Tonnen verdoppelt.

Greenpeace hat Nestlé bereits mehrfach aufgefordert, seine Verträge mit Sinar Mas zu kündigen und legte wiederholt Beweise vor, dass Sinar Mas trotz gegenteiliger Behauptungen weiterhin Urwald rodet. Als Reaktion auf die Urwaldzerstörung und die illegalen Machenschaften von Sinar Mas haben die Firmen Unilever und Kraft bereits ihre Verträge mit der Firmengruppe gekündigt.

Während andere Firmen handeln, weigert sich Nestlé, seine Verantwortung wahrzunehmen und seine Geschäfte mit dem größten Urwald- und Klimakiller Indonesiens zu stoppen, so Hölzel. Neben Nestlé gibt es aber auch noch weitere schwarze Schafe: Beispielsweise auch in Bahlsen-Keksen, der Prinzenrolle, Toffifee, in Maggi-Produkten, Kosmetik von Schwarzkopf oder Waschmitteln wie Persil, Spee und Terra Aktiv von Henkel kann Palmöl aus Urwaldzerstörung enthalten sein.

Indonesien ist Brennpunkt der weltweiten Urwaldzerstörung

Indonesien ist das Land, in dem Urwaldzerstörung am schnellsten voranschreitet. Seit 1950 sind 74 Millionen Hektar Wald vernichtet worden, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Besonders dramatisch für den Klimaschutz und die Artenvielfalt unseres Planeten ist die Rodung und Trockenlegung der Torfwälder, da diese rund zehnmal mehr Kohlenstoff speichern als andere Urwälder und viele vom Aussterben bedrohte und endemische Arten wie Orang-Utans, Sumatra-Tiger oder Java-Nashörner beheimaten. Aufgrund der Urwaldzerstörung ist Indonesien bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen - nach China und den USA.

Greenpeace hat eine Petition an den Geschäftsführer von Nestlé in Deutschland verfasst. Der Konzern muss seine Geschäftspolitik ändern.

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  • Greenpeace-Besuch vor dem Nestlé-Werk in Hamburg 03/17/2010

    Urwaldzerstörung für Kitkat

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Datum
Protest in front of Ikea Store in Wallau

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