Bank Santander stellt Unterstützung für Regenwaldzerstörung ein
- Ein Artikel von Eva Schaper
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Riesenerfolg: Tausende Menschen unterzeichneten die Greenpeace-Petition – und bewegten so die Banco Santander dazu, ihre Kredite für den indonesischen Papierkonzern April zu stoppen.
„April zerstört im großen Stil ökologisch wertvollen Regenwald, um Monokulturen anzulegen“, sagt Gesche Jürgens, Greenpeace-Expertin für Wälder. „Mit dem Kreditstopp erteilt die Banco Santander der umweltfeindlichen Geschäftspraxis von April eine klare Absage.“
Dass der zweitgrößte indonesische Papierhersteller April verantwortlich ist für die Zerstörung des Regenwalds in Indonesien, belegen zahlreiche Greenpeace-Recherchen vor Ort. Außerdem ist das Unternehmen in Konflikte mit der lokalen Bevölkerung verstrickt. Die spanische Bank Banco Santander finanzierte April mit Krediten in zweistelliger Millionenhöhe; nun stellt das Finanzunternehmen diese Kreditzahlungen ein.
Hunderttausende Menschen unterstützen Protest gegen Santander
Bereits Anfang Februar dieses Jahres hatte Greenpeace Santander öffentlich mit den Vorwürfen konfrontiert. Greenpeace-Aktivisten protestierten zeitgleich vor einer Santander-Filiale in London. Die Bank zählt mit 6,4 Millionen Kunden auch in Deutschland zu einer der größten Privatbanken.
Weltweit protestierten bis heute rund 150.000 Menschen gegen die Kreditvergabe des Unternehmens und unterschrieben eine internationale Greenpeace-Petition. In Deutschland unterzeichneten Tausende Bürger innerhalb weniger Tage die von Greenpeace initiierte Protestaktion. Ein Beweisvideo, das die Abholzung des Regenwalds durch April zeigt, wurde im Internet mehr als 500.000 Mal aufgerufen und über zehntausend Mal geteilt.
„Dieser Erfolg für den Waldschutz ist den Greenpeace-Unterstützern zu verdanken, die innerhalb kürzester Zeit gegen Kredite für Kahlschlag protestiert haben“, freut sich Jürgens.
Santander muss Leitlinien für Nachhaltigkeit einführen
Nach diesen Protesten will Santander nach eigener Aussage nun die laufenden Kredite an April nicht erneuern. Jegliche zukünftigen Kredite seien davon abhängig, wie April neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen implementiert.
„Wir freuen uns, dass die Banco Santander sich so schnell einsichtig zeigt“, so Jürgens. „Mit einer konsequent umgesetzten Nachhaltigkeitspolitik hätten Kredite für Kahlschlag allerdings gar nicht erst bewilligt werden dürfen. Wir fordern Santander deshalb auf, ihre Leitlinien für die Kreditvergabe im Forst- und Agrarsektor zu veröffentlichen, nachzubessern und die bestehenden Investitionen kritisch zu prüfen.“
Keine Verträge mit Regenwaldzerstörern
Zahlreiche internationale Großkunden haben ihre Verträge mit dem Regenwaldzerstörer April auf Eis gelegt. Darunter auch Staples, die bekannte US-amerikanische Firma für Bürobedarf. In Deutschland verwendet Tchibo bis auf Weiteres kein Papier des Konzerns mehr – im Gegensatz zum deutschen Großhändler Papier Union, der von seiner langjährigen Geschäftsbeziehung zu April nicht abrücken will.
„Nirgends auf der Welt schwinden die Tropenwälder schneller als in Indonesien - und mit ihnen die Heimat seltener Arten wie Sumatra Tiger, Orang Utan und Malaienbär“, sagt Jürgens. „Wir fordern die Kunden von April auf, ihre Lieferverträge so lange auszusetzen, bis der Konzern ambitionierte Waldschutz-Richtlinien vorlegt und diese auch glaubwürdig umsetzt.“
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