Waldschutz: Einsatz lohnt sich
- Ein Artikel von Antonia Weinmann
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Die Forest Rescue Unit von Greenpeace war im Februar 2022 unter anderem am Waldkunstpfad bei Darmstadt und im Mühltalwald bei Heidelberg unterwegs. Die jeweiligen Initiativen vor Ort haben durch ihren Einsatz bereits Teilerfolge für den Waldschutz erzielen können.
In Darmstadt machen sich unter anderem die Initiative „Pro Walderhalt – Waldschutz Bürgerinitiative Darmstadt Dieburg“ und Greenpeace Darmstadt für die Erhaltung der Biodiversität und des Naturschutzes stark. Die Buchenwälder am Waldkunstpfad in Darmstadt sind, wie es für stadtnahe Wälder typisch ist, ein Erholungsort. Vor allem zieht es Besucher:innen wegen des internationalen Waldkunstpfades dorthin. Auf diesem erstreckt sich über drei Kilometer Kunst vom Böllenfalltor bis zur Ludwigshöhe.
Um die Bäume am Waldkunstpfad gab es in den vergangenen Monaten viel Aufregung, denn die Landesbehörde Hessen Forst wollte weit mehr als 100 Buchen fällen. Darunter auch bis zu 200 Jahre alte Bäume. Buchenwälder sind Ökosysteme mit großer Artenvielfalt, und Einschläge und Eingriffe bedeuten auch immer eine Störung natürlicher Prozesse. Die zur Fällung markierten Bäume waren überwiegend gesund und nicht geschädigt, wie auch der NABU und Förster:innen bei einer Besichtigung vor Ort bestätigten.
Gesche Jürgens, Waldkampaignerin bei Greenpeace: “Natürlich möchte niemand die Sicherheit der Waldbesuchenden gefährden. Das Argument der Wegesicherung wird aber leider häufig einfach vorgeschoben. Die Gesetzeslage ist da klar, wer im Wald spazieren geht, muss mit waldtypischen Gefahren rechnen.” Auch der NABU geht von einem vorgeschobenen Argument aus und vermutet, dass Hessen Forst die Bäume aus wirtschaftlichen Gründen gefällt hat.
Die Initiative Pro Walderhalt und Greenpeace Darmstadt demonstrierten im Oktober 2021 gegen die geplante Fällung der alten Buchen. Die Proteste zeigten Wirkung: Es wurden zwar etwa 40 Bäume gefällt, aber die verbliebenen, bereits zur Fällung gekennzeichneten Bäume waren vorerst gerettet. Die engagierten Menschen vor Ort setzen sich dafür ein, dass die Bäume dauerhaft geschützt bleiben.
Dass sich Einsatz und Engagement lohnen, kann auch das Aktionsbündnis „Waldwende-Heidelberg.de – Rettet das Mühltal“ berichten. Anfang 2021 markierte das Forstamt im Mühltalwald bei Heidelberg etwa 1000 Bäume zum Fällen, insbesondere Laubbäume. Alarmierte Spaziergänger:innen haben daraufhin ein Aktionsbündnis gegründet. Sie verfolgen das Ziel einer respektvollen Behandlung des Waldes und fordern einen langfristigen Schutz des Mühltalwaldes. Der Mühltalwald hat neben der Erholungsfunktion auch wichtige Umweltfunktionen. Er reguliert das lokale Klima, erhält die Biodiversität und dient als Wasserspeicher.
Mit ihrem Einsatz hat die Initiative erreicht, dass viele bereits zur Fällung gekennzeichneten Bäume stehen bleiben durften. Ein wichtiger Meilenstein, aber noch ein weiter Weg bis zum Ziel, deutlich mehr echten Schutz für den Stadtwald in Heidelberg zu erreichen.
Wir alle können uns für lokalen Waldschutz engagieren. So geht’s:
- Zum eigenen Schutz ist es wichtig von Forstarbeiten Abstand zu halten.
- Über geplante Baumfällungen beim zuständigen Forstamt informieren.
- Im Internet recherchieren, ob die Bäume in einem Schutzgebiet stehen.
- Wenn ja, Verordnungen für dieses Schutzgebiet recherchieren.
- Bei Fällungen: Beobachtungen dokumentieren und zum Beispiel an das Portal waldreport.de melden.
- Über Internetseiten wie BundesBürgerInitiative WaldSchutz herausfinden, ob es bereits Proteste gibt.
- Einer Organisation, die sich für Waldschutz einsetzt, anschließen oder mit anderen Waldaktiven auf unserer Community-Plattform Greenwire in der Waldgruppe vernetzen.
- Auch finanzielle Unterstützung hilft dem Waldschutz.