Jetzt spenden
Nachhaltiges Fischen in Taiwan, August 2013
Steven Vigar / Greenpeace

Greenpeace: Markenprodukte sind schlecht gekennzeichnet

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Von Juli bis August hat Greenpeace 91 Filialen von 17 Unternehmen unter die Lupe genommen. Zum untersuchten Fischsortiment gehören alle Fischprodukte aus der Tiefkühl-, Frischfisch- und Kühltheke sowie dem Dosenregal. Die Stichproben wurden in folgenden Unternehmen genommen: Kaufland, Lidl, Aldi Nord, Aldi Süd, Netto Stavenhagen, Tegut, Kaiser’s Tengelmann, Norma, Selgro, Edeka und Netto Markendiscount (beide: Edeka AG), Real und Metro Cash & Carry (beide: Metro Group), Penny, Toom und REWE (alle drei: REWE Group), Combi (zu: Bünting).

"Das Sortiment hat sich im Vergleich zu 2010 bezüglich der Nachhaltigkeit zwar von 16 auf knapp 22 Prozent verbessert. Das ist aber zu wenig, um die Fischbestände zu schützen. Denn es heißt auch, dass über Dreiviertel der Waren noch immer nicht nachhaltig sind", sagt Iris Menn, Meeresexpertin bei Greenpeace. "Hier ist der Lebensmittelhandel in der Pflicht", so Menn.

Markenprodukte sind schlecht gekennzeichnet

Damit die Verbraucher die ökologisch nachhaltigen Produkte erkennen, müssen diese vollständig gekennzeichnet sein. Deshalb fordert Greenpeace, dass auf der Verpackung nicht nur der Artenname auf Deutsch und Latein zu lesen ist. Die Verpackung muss über das spezifische Fanggebiet und die Fangmethode informieren. Gleiches gilt für die Aquakulturen: Herkunftsland, Region, Farm und Zuchtmethode des Speisefischs müssen vermerkt sein.

Nachholbedarf gibt es aber auch bei der Kennzeichnung selbst: Bei einem Viertel der Produkte in den Theken und Regalen ist die gar nicht vollständig. Im Vergleich zu den Ergebnissen im Jahr 2010 ist dieser Anteil zwar eine deutliche Verbesserung von acht auf 24 Prozent, genug ist das aber bei weitem nicht.

Außerdem springt ins Auge, dass die untersuchten Unternehmen ihre Eigenmarken häufig besser kennzeichnen, als fremde Markenprodukte. "Unternehmen wie zum Beispiel Costa, Lysell, Laschinger oder Saupiquet blockieren die Bemühungen des Lebensmittelhandels um ein ausreichend gekennzeichnetes Sortiment", stellt Menn fest.

Neue Fangquoten ab 2014

Seit sieben Jahren verlangt Greenpeace vom Lebensmittelhandel, mehr Verantwortung für den Schutz der Fischbestände zu übernehmen. Wie wichtig das Engagement des Lebensmittelhandels ist, zeigt sich bei der Vergabe der Fischfanquote, über die die EU-Fischereiminister heute und morgen entscheiden. In den vergangenen Jahren ignorierte man wissenschaftliche Empfehlungen zu Gunsten des Profits – zum Schaden der Fischbestände. Doch die im Juni 2013 verabschiedete Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik verfügt endlich, dass die Fangquoten ab 2014 nicht über diesen Empfehlungen liegen dürfen. Damit nachhaltige Fischerei also konsequent beim Einzelhandel ankommt, müssen diese Vorgaben am ersten Glied der Kette auch umgesetzt werden.

Zum Weiterlesen:

Rückverfolgung von Fischprodukten nicht ausreichend

  • Französische Kleinfischer, September 2012

    Kleinfischer

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/protestmail-sos-aus-der-arktis

SOS aus der Arktis: Stoppt den Tiefseebergbau!

Die norwegische Regierung will in der Arktis als erstes Land der Welt mit dem Tiefseebergbau starten. Damit gefährdet sie das Wohlergehen der Meere und der Lebewesen, die dort leben. Wir müssen die Zerstörung der Tiefsee zur Ausbeutung des Meeresbodens verhindern, bevor es zu spät ist.

Protestmail senden
Datum
Walroß auf Eisscholle in der Arktis

Mehr zum Thema

Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 12.11.2024

Im November 2023 protestierten Greenpeace-Aktive gegen den Tiefseebergbau. Eine Klage dagegen ist nun abgewiesen worden.

mehr erfahren
JAGs DSM Human Picture Activity in Berlin
  • 08.10.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau beginnen – mitten in der Arktis. Eine gefährliche Entwicklung für die Gewässer. Die Greenpeace-Jugend hat nun vor der deutschen Botschaft protestiert.

mehr erfahren
Jacob Collier & AURORA Performance in the Arctic
  • 01.10.2024

Sechsfacher Grammy-Gewinner Jacob Collier und Alt-Pop-Sängerin Aurora geben ein außergewöhnliches Konzert in der Arktis und rufen zum Schutz der Meere und des Klimas auf.

mehr erfahren
Arctic Sunrise an der Grenze des arktischen Meereises
  • 20.09.2024

Greenpeace war mit den Schiffen Witness und Arctic Sunrise im Nordatlantik unterwegs, um das von Norwegen für Tiefseebergbau vorgesehene Gebiet zu untersuchen und sich für seinen Schutz einzusetzen.

mehr erfahren
Dives in the North Sea off Borkum
  • 10.09.2024

Geplante Gasbohrungen vor Borkum gefährden nicht nur das Klima, sondern auch einige schützenswerte Riffe. Interview mit einer dort lebenden Krabbe.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 27.08.2024

Die Norwegische See ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Doch jetzt plant die norwegische Regierung, dortige Gebiete für Tiefseebergbau zu öffnen. Drei Walarten, die das gefährden könnte.

mehr erfahren