Rohstoffkonzern BHP Billiton verzichtet auf Ölbohrungen nahe des Amazonas-Riffs
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Ein Teilerfolg für das Amazonas-Riff, aber ein wichtiger: Der Rohstoffkonzern BHP Billiton zieht sich zurück aus dem Rennen um das Öl in der Amazonas-Mündung.
Ein so fantastisches wie geheimnisvolles Korallenriff, wo eigentlich gar keins sein dürfte: Anfang vergangenen Jahres hatten Greenpeace-Experten erstmals Tauchgänge unternommen zu einem bis dahin unentdeckten Riff in der brasilianischen Amazonas-Mündung. Es hat sich dort gebildet, wo sich das Süßwasser des Flusses mit dem Salzwasser des Atlantiks mischt – an unwahrscheinlicher Stelle, aber dennoch voller Leben. Doch Ölfirmen bedrohen das einzigartige Ökosystem.
Eine von ihnen, der australische Rohstoffkonzern BHP Billiton, gibt nun zwei Konzessionen zurück; für die Bohrerlaubnis hatte BHP mehr als neun Millionen US-Dollar gezahlt. Der Verzicht auf die Probebohrungen ist ein wichtiger Teilerfolg für den Schutz des Amazonas-Riffs.
Weltweiter Protest gegen Ölbohrungen
Die Erschließungsprojekte in der Amazonasmündung sind bei Umweltschützern auf starken Widerstand gestoßen, weil sie einen weltweit einzigartigen Lebensraum im Meer bedrohen. Greenpeace startete deswegen 2017 eine internationale Kampagne zum Schutz des Riffes.
Druck üben nicht nur Umweltschutzorganisationen aus; das brasilianische Umweltamt IBAMA verlangt weitreichende Informationen von den Bohrfirmen. Keine leichten Auflagen: Im Dezember 2017 wies die Behörde Risikostudien von BP und Total zurück, weil sie die Gefahr durch Ölunfälle zu leichtfertig behandelten.
Für die Ölfirmen ein Rückschlag, aber noch kein Grund aufzugeben. „Obwohl sich BHP zurückzieht, halten das französische Unternehmen Total und der britische Konzern BP weiter an ihren Plänen fest, in dem empfindlichen Gebiet zu bohren“, sagt Thiago Almeida von Greenpeace Brasilien. Die Gefahr für das Amazonas-Riff ist nicht gebannt.