Lebensmittel und Konsum
- Hintergrund
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Da immer mehr Menschen immer mehr Lebensmittel nachfragen, ist die Art und Weise unserer Lebensmittelproduktion entscheidend: Können wir es uns leisten, für die Massenproduktion von Fleisch in großem Stil Urwälder zu roden, um Platz für den Anbau von Tierfutter zu schaffen? Unser Konsum verändert die Welt - gestalten wir sie.
Die Macht der Verbraucher
"Was kann ich allein schon ausrichten", fragen sich viele Verbraucher. Viel! So sind Bioprodukte mittlerweile in Supermärkten eine Selbstverständlichkeit. Das war vor 15 Jahren nicht so. Der Handel reagiert sensibel auf Verbraucherproteste. Das zeigen auch die von den Supermärkten eingeführten Programme, um die Pestizidbelastung von Obst und Gemüse zu reduzieren – ein Erfolg, den Greenpeace gemeinsam mit Verbrauchern erkämpft hat.
Verbraucher haben aber nur dann die Wahl, wenn sie über die Produktionsbedingungen und die wahren Kosten für die Umwelt informiert werden. Dass das Tiefkühlhühnchen für 2,99 Euro weder gutes Futter noch eine Wiese gesehen hat, ist vermutlich jedem klar.
Doch wer weiß, dass 80 Prozent der angebauten Gen-Pflanzen im Futtertrog landen? Und wir mit dem Kauf von Milchprodukten, Eiern und Fleisch ungewollt die Gentechnikindustrie finanzieren? Wer hingegen erfährt, welche Hersteller für die Produktion tierischer Produkte Gen-Pflanzen nicht ausschließen wollen oder welche Pestizide beim Anbau zum Einsatz kamen, wird nachdenklich.
Greenpeace informiert die Verbraucher über gute Produkte und Alternativen am Markt, macht Druck auf den Handel und die Politik, durch Preise und Gesetze nachhaltige Produkte zu fördern. Wenn Sie als Verbraucher auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Der Ökolandbau kommt ohne Pestizide und Gentechnik aus, die Tiere werden artgerecht gehalten. Die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Böden und eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren bleiben erhalten. Ware aus der eigenen Region ist zudem gut für den Klimaschutz.
Zu teuer, sagen Sie?
Jeden Tag ein Stück Fleisch könnte einem tatsächlich teuer zu stehen kommen. Denn das Hühnchen kostet dann nicht drei sondern zehn Euro. Sie bekommen aber auch mehr: Ein Lebensmittel, das ohne die prophylaktische Gabe von Antibiotika mit gutem Futter artgerecht gehalten wurde. Die Annäherung an die alte Essgewohnheit, den Sonntagsbraten, schont nicht nur Portemonnaie, Ressourcen und Klima - es ist auch gesünder, weniger Fleisch zu essen.
Auch der Kauf von regionalen und saisonalen Produkten zahlt sich aus. Zudem müssen Erdbeeren nicht für den langen Transport mit Chemie fit gemacht werden, damit wir im Winter eine Erdbeertorte backen können.
Und wenn wir uns abgewöhnen, einen guten Teil unserer Lebensmittel wegzuschmeißen, bleibt auch mehr übrig: Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6 Kilogramm Nahrung und damit etwa 235 Euro weg.