Keine Gen-Papaya für Thailand
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Eine Delegation US-amerikanischer Landwirte hat am Donnerstag in Thailand vor dem Anbau von genmanipulierten Papayas gewarnt. Auf einem von Greenpeace veranstalteten Treffen mit einheimischen Bauern und Gemeindevertretern berichteten die Farmer aus Hawaii von ihren mehrjährigen Erfahrungen mit Gen-Papayas.
Ihr Fazit: Der Anbau der Gen-Pflanze hat sich katastrophal ausgewirkt, sowohl wirtschaftlich als auch in Hinblick auf die Umwelt. Weil Kunden in überseeischen Absatzmärkten keine Gentechnik essen wollten, fiel der Verkaufspreis für Gen-Papaya auf 40 Prozent unter die Produktionskosten. Mit Öko-Papaya erzielen Landwirte einen um 600 Prozent höheren Preis als für Gen-Papaya gezahlt wird.
Mit der Zulassung von Gen-Papaya wollte man das Ringspot-Virus-Problem aus der Welt schaffen. Doch keine fünf Jahre nach der Einführung der genmanipulierten Pflanzen berichten die Forscher nun, dass sich andere Pflanzenviren und -pilze ausbreiten, weil die Gen-Pflanzen ihnen keine Abwehrkräfte mehr entgegenzusetzen haben. Folge: Landwirte, die Gen-Papaya anbauen, müssen alle zehn Tage zur chemischen Keule greifen und versprühen große Mengen an Fungiziden.
Wenig verlockend klangen auch Schilderungen der wirtschaftlichen Falle, die mit dem Anbau der Gen-Papaya zuschnappte. Da bis zu 20 US- und internationale Patente mit der Gen-Papaya verknüpft sind, begaben sich die Farmer in die Abhängigkeit der Gentechnik-Konzerne. Das bedeutete eine drastische Umstellung der landwirtschaftlichen Praxis. Papaya-Samen durften nicht mehr für eine spätere Aussaat aufgehoben oder mit anderen Farmern getauscht werden.
Zugleich mussten Landwirte, deren herkömmliche Pflanzen mit Gen-Pollen durch den Wind bestäubt worden waren, damit rechnen, gerichtlich belangt zu werden. Den hawaiischen Bauern platzte der Kragen, als vor drei Jahren auf den Inseln alle herkömmlichen Papaya-Bäume vernichtet werden sollten. Es formierte sich Widerstand und die Papaya Freedom Fighters wurden gegründet. (mir)