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Das davon tatsächlich eine Gefahr ausgeht, wird deutlich, als die Polizei anrückt. Zig Polizisten eilen herbei, um die Kanzlerin zu schützen. Mit Hilfe von Kugelschreibern und Messern bringen sie die Bedrohung zum Platzen und werden so Herr des Ballongestöbers.

Am Haupteingang zur IAA, wo die weniger prominenten Besucher die Ausstellung betreten, begrüßen rosa Klimaschweine die Autobegeisterten. Rund 20 Greenpeace-Aktivisten haben bei drei Fahrzeugen der Marken Audi, BMW und VW mit besonders hohem Verbrauch deren wahren Charakter sichtbar gemacht: Mit rosa Farbe, rosa Schnauze, rosa Spitzohren und einem rosa Ringelschwänzchen. Sehr zur Freude der Besucher aus Übersee. Viele zücken ihr Handy, um ein Erinnerungsfoto zu schießen.

Um auch hier zu zeigen, worum es eigentlich geht, wurden an den Auspuffen bis zu sieben Meter lange und fünf Meter hohe aufblasbare Säcke befestigt. Zusammen mit mehreren Dutzend schwarzen Ballons mit der Aufschrift CO2 symbolisieren die schwarzen Säcke den hohen Kohlendioxidausstoß der Fahrzeuge.

Die Autoindustrie setzt weiter auf Leistungssteigerung, statt die Trendwende zu sparsamen und klimafreundlichen Fahrzeugen einzuleiten. Die Öko-PR der Autobauer und die reale Modellpolitik klaffen weit auseinander, sagt Wolfgang Lohbeck, Auto- und Klimaexperte von Greenpeace.

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Emnid-Umfrage: Nur noch 16 Prozent wollen Motorleistung statt Klimaschutz

Und damit liegen die Autobauer quer zum Trend. Eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, dass fast sechzig Prozent der Deutschen beim Kauf eines neuen Autos bereit wären, für den Klimaschutz auf Motorleistung zu verzichten und ein Fahrzeug mit höchstens 100 PS zu kaufen. Nur 16 Prozent der Befragten wollen keine Einschränkung der Motorleistung. Das widerlegt die Behauptungen der Autoindustrie, der Markt verlange schwere und übermotorisierte Autos.

Eine vage Ahnung von dem neuen Trend scheint auch den Autoherstellern gekommen zu sein. Die Autofirmen zünden ein Feuerwerk von Scheinaktivitäten, um die Automesse in eine Grüne Woche zu verwandeln, erklärt Wolgang Lohbeck. Doch die angebotenen Lösungen sind überwiegend alte Hüte, die schon seit Jahren in den Schubladen der Ingenieure verstauben und jetzt in aller Eile hervorgeholt werden.

Back to the future: Die Lösung SmILE gibt's schon seit 1996

Jetzt hoch gehandelte Maßnahmen wie Start-Stopp-Automatik, verbesserte Aerodynamik und Leichtlaufreifen verringern der Kraftstoffverbrauch der meistverkauften Modelle nur geringfügig. Das ist für den Klimaschutz zu wenig. Da hilft nur Abspecken, das Gewicht der Fahrzeuge muss runter. Dann kann man gleichzeitig auch die Motorleistung drastisch senken. Und schon spart man bis zu 50 Prozent Sprit und damit jede Menge CO2.

Mit dem Konzeptauto SmILE (small, intelligent, light, efficient) hat Greenpeace bereits 1996 vorgemacht, wie die Trendwende zu sparsamer und intelligenter Technik im Automobilbau aussehen kann. Das funktioniert durch einen kleineren, aber durch Hochaufladung und Hubraumverkleinerung extrem effizienten Motor, geringeres Fahrzeuggewicht und eine optimierte Aerodynamik.

{image}Und seit elf Jahren bewährt sich der von Greenpeace entsprechend umgebaute Renault im Alltag. Er fährt über Europas Straßen und verbraucht dabei nur halb so viel Benzin wie das ursprüngliche Serienfahrzeug. Vom ersten Tag an - seit 1996 bis heute. Das Konzept nutzt längst vorhandene Technik, verursacht keine Mehrkosten und schmälert weder Fahreigenschaften noch Sicherheit.

Während der IAA können Besucher das SmILE-Auto in unmittelbarer Nähe der Messe kennen lernen. In der benachbarten Matthäus-Kirche hat die Gemeinde gemeinsam mit Greenpeace eine Ausstellung organisiert, die täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr geöffnet ist. Wer als Fussgänger vom Hauptbahnhof zur IAA geht, läuft direkt daran vorbei.

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Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/offener-brief-merz

Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

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