Jetzt spenden
Aktivisten warnen Delegierte bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn mit Sirenengeheul, Juni 2009
Bernd Arnold / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Den Delegationen fehlt offenbar jeder Realitätsbezug. Wir erinnern sie mit dem Klima-Alarm an die dramatische Erderwärmung, sagt Corinna Hölzel, Wald- und Klimaexpertin von Greenpeace.

Die Erderwärmung zerstört bereits jetzt die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten. Wetterextreme nehmen zu, der Meeresspiegel steigt und die Zahl der Menschen, die sich auf der Flucht vor den Klimafolgen befinden, wird immer größer. Die Industrienationen wollen nur 8 bis 15 Prozent CO2 bis 2020 reduzieren. Das ist deutlich zu wenig, sagt Hölzel.

Damit es beim UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen ein Klimaabkommen geben kann, müssen die reichen Industrienationen mehr Geld zum Schutz des Klimas an die Entwicklungsländer zahlen. Greenpeace fordert von den Industrieländern, jährlich 110 Milliarden Euro für den Kampf gegen den Klimawandel bereitzustellen. Für Deutschland bedeutet dies einen Anteil von sieben Milliarden Euro. Zudem müssen die Industrienationen ihren CO2-Ausstoß um mindestens 40 Prozent bis 2020 verringern.

Klimaverhandlungen sind kein Beamten-Mikado nach dem Motto: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Einige Länder haben ganz klar kein Interesse, den Klimawandel aufzuhalten. Die USA, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada tun so, als ob es keinen Klimawandel gäbe und stellen ihre eigenen Interessen vor die Interessen des gesamten Planeten, sagt Hölzel.

Die EU übernimmt ebenfalls keine Initiative beim Klimaschutz. Auf dem Finanzministertreffen wurden Anfang dieser Woche keine konkreten Summen für den Klimaschutz festgelegt. Europa hat die Wahl: Will es weiterhin auf der Zuschauerbank sitzen und zusehen, wie die anderen Industrieländer die Hoffnung auf ein gutes Klimaabkommen in Kopenhagen verspielen oder will es den Schritt machen und sich für ein starkes Abkommen einsetzen?, fragt Hölzel. Besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel ist hier gefordert, eine Führungsrolle beim Klimaschutz zu übernehmen.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Bundespressekonferenz: Fotograf:innen halten Kameras auf einige Sprechende
  • 15.07.2024

An der neuen Verfassungsbeschwerde können sich alle in Deutschland lebenden Menschen beteiligen. Schon 2021 war eine ähnliche Klage erfolgreich.

mehr erfahren
Kinder schwimmen/waten durch die Fluten: Überschwemmungen in Palangka Raya, Zentral-Kalimantan
  • 01.07.2024

Die Folgen der Klimakrise werden verheerend, bestätigt der neue IPCC-Bericht. Gletscher schmelzen, Pole tauen ab und der Meeresspiegel steigt. Trinkwasser wird knapp und Wüsten breiten sich aus.

mehr erfahren
Flut in Reichertshofen 2.6.24
  • 25.06.2024

Die Überflutungen sind eine Folge der Klimakrise - und der Versäumnisse von Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in den vergangenen sechs Jahren. Greenpeace-Aktive protestieren.

mehr erfahren
Kajaks, Kanus und Schwimmer:innen im Wasser, auf einem schwimmenden Banner steht: Klimakrise ist Fluchtgrund!
  • 20.06.2024

Klimawandel und Umweltzerstörung sind schon heute oft ein Auslöser für Flucht und Abwanderung. Das Problem klein reden hilft nicht. Es ist Zeit, zu handeln!

mehr erfahren
Hochwasser in Prag: Die Moldau hat die Altstadt von Prag unter Wasser gesetzt, im August 2002
  • 06.06.2024

Wann ist ein Jahrhunderthochwasser ein Jahrhunderthochwasser und wieso treten sie jetzt plötzlich so häufig auf? Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Flut in Günzburg 2.6.24
  • 02.06.2024

Überschwemmungen, Starkregen, Stürme ebenso wie Dürren werden immer häufiger und heftiger. Im Juni 2024 versanken Teile Deutschlands in Fluten. Die Klimakrise hat uns längst im Griff.

mehr erfahren