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Die Entscheidung des Senats für das Kohlekraftwerk ist ein harter Rückschlag für eine fortschrittliche Energieversorgung und eine bittere Niederlage für die GAL, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Anja Hajduk ist vor Vattenfalls Drohung mit Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe eingeknickt. Darüber können auch die Umweltauflagen nicht hinwegtäuschen.
Mit dem Klimakiller Moorburg legt Vattenfall die Hansestadt aus Profitinteresse auf ein überholtes Energiekonzept fest und opfert den Klimaschutz. Smid: Die Klimabilanz Hamburgs wird durch die Kohlendioxidschleuder Moorburg für Jahrzehnte belastet. Die Schlote von Moorburg werden eine Warnung sein. Wenn sich die Energiekonzerne mit ihren Kraftwerksplänen für Jahrzehnte auf Kohle festlegen, wird Deutschland seine Ziele im Klimaschutz nicht erreichen.
Die Entscheidung für Moorburg hat Oberbürgermeister Ole von Beust (CDU) schon vor der Wahl in Hamburg getroffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich von Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson in Energiefragen beraten lässt, ermutigte ihn dazu. Josefsson hat seine Funktion als Klimaberater der Kanzlerin missbraucht. Dieser Machtklüngel aus Beust, Merkel und Joseffson hat dafür gesorgt, dass es für Hamburg keine zukunftsweisende Energieversorgung geben wird.
Das geplante Kraftwerk wird über 8,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen. Statt Gas wird der mehr als doppelt so klimaschädliche Energieträger Kohle eingesetzt. Zudem ist das Kraftwerk so überdimensioniert, dass nur ein kleiner Teil der Abwärme, die bei der Energieerzeugung anfällt, genutzt werden kann. Fast die Hälfte der eingesetzten Energie verpufft ungenutzt.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent unter den Ausstoß von 1990 zu senken. Mit dem Bau überdimensionierter, ineffizienter Kohlekraftwerke wird sie dieses Ziel nicht erreichen.