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Trotz des Einsatzes von fünf Flugzeugen und insgesamt 220 Schiffen und Booten zur Bekämpfung der Ölpest vor Südkorea, sind nach Angaben der örtlichen Behörden mittlerweile 212 Fischfarmen und zahlreiche Strände von einem Ölteppich überzogen.
Am Freitag letzter Woche kam es nur wenige Kilometer vor der Küste Südkoreas zu einem schweren Tankerunglück. Ein vor Anker liegender Tanker, die Hebei Spirit, kollidierte mit einem Lastkahn.
Dabei rissen die Ausleger eines Kranes auf dem Lastkahn Löcher in die Außenhaut des Tankers. Drei der insgesamt 13 Tanks wurden beschädigt. Folge: Das Schiff verlor knapp 11.000 Tonnen Rohöl. Dieses Öl verschmutzt inzwischen 150 Kilometer Küste und ein etwa 70 Kilometer langer Ölteppich treibt auf dem Meer.
Der Tanker gehört zu den sogenannten Very Large Crude Carriern (VCCL) und wurde 1993 gebaut. Er hat eine Ladekapazität von rund 260.000 Tonnen Rohöl und fährt unter der Flagge von Hong Kong. Die Hebei Spirit verfügt über nur eine Außenhülle.
Diese sogenannten Einhüllen-Tanker haben auf unseren Meeren schon lange nichts mehr verloren, sagt Jörg Feddern, Ölexperte bei Greenpeace. Leider sieht die internationale Gesetzgebung vor, dass diese Art von Tankern noch bis 2010, und mit Ausnahmen sogar noch bis 2015, eingesetzt werden dürfen.
Feddern weiter: Damit aber nicht genug, dieser Tanker ist kein Einzelfall. Die Hebei Ocean Shipping Co, Besitzer des Unglückstankers, betreibt noch weitere Großtanker, die auch nur über eine Hülle verfügen.
Auch der Bestimmunghafen der Hebei Spirit, wird regelmäßig von Einhüllentankern angefahren. Feddern: Vielleicht trägt dieser Unfall dazu bei, dass Einhüllentanker schneller von den Meeren verschwinden, als bisher vorgesehen. Die Zeit dafür ist mehr als reif.
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