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Sieben Aktivisten ketteten sich an die Eingangstore des Kraftwerks. Sie hielten Banner auf denen geschrieben stand: green jobs now und no future in coal. Damit riefen sie den Betreiberkonzern ESKOM dazu auf, mehr Jobs im grünen Energiesektor zu schaffen. Gleichzeitig kletterten sechs weitere Aktivisten auf einen Baukran und entrollten in 150 Metern Höhe ein gigantisches Banner auf dem Kusile Climate Killer geschrieben stand.
Später mussten die Kletterer den Kran verlassen. Und bei den angeketteten Aktivisten wurden die Ketten per Bolzenschneider gekappt. Sie haben ein Zeichen gesetzt: Nachdem in Südafrika das Kraftwerk Kusile bisher kaum ein Gespräch wert war, lief Confronting Kusile den gesamten Vormittag im Internet auf und ab.
So rückte bei vielen Südafrikanern die Abhängigkeit ihres Landes von schmutzigen, qualmenden Kohlekraftwerken ins Bewusstsein. 90 Prozent der Energie stammt in Südafrika aus Kohlekraftwerken. 17 Millionen Tonnen Kohle werden in dem Land jedes Jahr verfeuert.
Ein Blogger in 110 Metern Höhe
Greenpeace-Aktivist Michael Baille war dabei. Warum? Darüber hat er in einem Blog-Beitrag direkt vom Kran aus 110 Metern Höhe geplaudert.
Südafrika ist der größte CO2-Emittent in Afrika. Ein Kraftwerk wie Kusile ist der falsche Weg. Es ist jetzt an der Zeit für eine Energy [R]evolution. In Südafrika sind einige der weltweit besten Ressourcen für Erneuerbare Energien verfügbar. Unser Land verdient Besseres, als schmutzige Kohle uns geben wird. Das wollen wir mit unserer Aktion heute zeigen. Es gibt keine Zukunft mit Kohle - Kusile muss gestoppt werden!
Vor kurzem erst hatte der Report The True Cost of Coal in South Africa: paying the price of coal addiction gezeigt, dass sich die mit dem Kraftwerk verbundenen versteckten Kosten auf eine Höhe von jährlich acht Millionen US-Dollar belaufen. Ein Preis, der für die Südafrikaner zu hoch ist, um ihn zu bezahlen, wie Südafrikas Greenpeace Klima-Expertin Melita Steele sagt. Es gibt grünere, sauberere und schnellere Wege, um Energie nach Afrika zu bringen. Kohle ist der Weg, der in den Abfalleimer der Geschichte gehört, so Steele.
Greenpeace fordert von der Südafrikanischen Regierung, führend voran zu schreiten, indem das Land in Erneuerbare Energien investiert, anstatt die Zukunft seiner Bürger zu zerstören. Es wäre eine Win-Win-Situation: Arbeitsplätze würden geschaffen, das Klima geschützt und die Energieversorgung des Landes gesichert.