Greenpeace verleiht Negativpreis an die Botschaft Österreichs in Berlin
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Österreich macht die EU zum Klimabilanzfälscher: Die wachsenden CO2-Emissionen aus intensiver Waldnutzung sollen zukünftig nicht mehr zum Ausstoß der Treibhausgase des Landes hinzugezählt werden. Gemeinsam mit Schweden und Finnland versucht die österreichische Delegation, die Position der EU zur Anrechnung des Waldes als CO2-Senke zu beeinflussen. Österreich will so ein Schlupfloch schaffen, damit die EU-Staaten weniger Treibhausgase einsparen müssen als für den Klimaschutz erforderlich, sagt Corinna Hölzel, Greenpeace-Expertin für Wälder und Artenvielfalt. Der Klimagipfel ist eine historische Chance, die Klimakatastrophe aufzuhalten und die globale Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Für Verteidigung nationaler Interessen und taktische Spielchen ist keine Zeit mehr.“
Auf der Klimakonferenz in Kopenhagen müssen sich die Industrieländer verpflichten, ihren Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um mindestens 40 Prozent bis 2020 zu reduzieren. Das gilt auch für die EU, die bislang nur eine Treibhausgasreduktion von 20 Prozent zugesagt hat. Als Verursacher des Großteils der historischen CO2-Emissionen müssen die Industrienationen finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer in Höhe von 110 Milliarden Euro jährlich bereitstellen. Mit diesen Geldern sollen Erneuerbare Energien, Anpassung an den Klimawandel und Urwaldschutz finanziert werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen Staatschefs müssen sich auch persönlich dafür einsetzen, dass die letzten Urwälder unseres Planeten dauerhaft geschützt werden.
Während der zwei Verhandlungswochen informiert Greenpeace die Öffentlichkeit, Politiker und Journalisten in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung taz im tazcafé über die Wahl zum Klimakiller des Tages und zu den Verhandlungen in Kopenhagen. Im Programm sind Live-Schaltungen zur Klimakonferenz, Vorträge, Filme und Diskussionen zu weltweiten Klimabrennpunkten.