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Nachfüll-Aktionstag in Chemnitz
© Iona Dutz / Greenpeace

Gruppenaktionstag gegen Einwegplastik

Einwegplastik findet sich überall in unserem Alltag: Takeaway-Boxen und Plastikhüllen um Schokoriegel sind von der Industrie als Wegwerfprodukte konzipiert, dabei schafft Wegwerfen eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit: Kunststoffe sind extrem langlebig, verrotten nicht, sondern werden über Jahrzehnte zu Mikroplastik zerrieben, das Land und Meere verschmutzt. Und von Jahr zu Jahr wird es mehr. Wissenschaftler:innen befürchten unumkehrbare Umweltschäden.

Das novellierte Verpackungsgesetz, mit dem das Bundesumweltministerium ab morgen etappenweise Verordnungen in Kraft setzt, nimmt sich des Problems an – allerdings auf oberflächliche und unzureichende Art. In einem ersten Schritt werden bestimmte Produktgruppen verboten, etwa Plastikstrohhalme und Styroporbecher. Ab 2023 sollen dann Cafés, Imbissbuden und Restaurants mit mehr als 80 Quadratmetern Größe verpflichtet werden, zusätzlich zum Einweg-Mitnahmegeschirr eine Mehrwegverpackung anzubieten. Ein großer Wurf ist das nicht – was stattdessen nötig wäre, und wie sich beim Einkauf Einwegplastik vermeiden lässt, zeigen am morgigen Samstag Greenpeace-Gruppen in 30 deutschen Städten.

Deutschland braucht eine Mehrwegpflicht

“Gegen die Plastikkrise hilft nur eine bundesweit geltende Mehrwegpflicht mit einheitlichen Mehrwegbehältern, die von München bis Flensburg abgegeben werden können”, sagt Viola Wohlgemuth, Greenpeace-Expertin für Plastik und Kreislaufwirtschaft. Viele große Verursacher der Plastikkrise seien von dem neuen Verpackungsgesetz ausgenommen. „Auch Supermärkte müssen Einweg-Verpackungen drastisch reduzieren, Pfandsysteme ausbauen und auf flächendeckende Systeme zum unverpackten Einkaufen umstellen.” Dafür gibt es sogar ein Vorbild: In Frankreich ist ab 2030 für alle Lebensmittelläden mit mehr als 400 Quadratmetern Fläche vorgeschrieben, mindestens 20 Prozent des Angebots unverpackt anzubieten. Obst und Gemüse, das häufig ohnehin unverpackt angeboten wird, geht in diese Rechnung nicht mit ein.

Den Weg zum unverpackten Einkaufen in Deutschland weist eine Karte: Die interaktive „ReUse Revolution Map“ von Greenpeace zeigt bundesweit bereits 1500 Läden, Märkte, Bäckereien oder Imbisse, die Produkte unverpackt anbieten oder ihr gesamtes Sortiment entsprechend umgestellt haben. Umweltschützer:innen präsentieren unter anderem in Hamburg, Hannover, Berlin, Magdeburg, Chemnitz, Düsseldorf und München am Samstag einen jeweils lokalen Ausschnitt der bundesweiten Deutschlandkarte. Die komplette Karte ist online zugänglich und bietet Orientierung beim verpackungsfreien Einkaufen – und kann von jede:r Nutzer:in selbst um eigene Tipps erweitert werden.

Unterschreiben Sie unsere Petition

Einwegtüten, Plastikflaschen, Takeaway-Geschirr und Verpackungsfolie machen bereits die Hälfte des Mülls in unseren Ozeanen aus. Nur vier Produktgruppen in einer gewaltigen Größenordnung, die über Jahrhunderte zu Mikroplastik zerrieben werden und praktisch nicht mehr aus den Meeren zu entfernen sind – mit schwerwiegenden Folgen für deren Ökosysteme. Das neue Verpackungsgesetz, das seit heute in Kraft ist, reicht nicht ansatzweise aus, die Plastikkrise einzudämmen. 

>>> Fordern Sie deshalb mit uns von der Bundesregierung, Abfallvermeidung klar an erste Stelle zu setzen: Mehrweg-Angebote und unverpacktes Einkaufen müssen in Deutschland zum Standard werden.

  • Nachfüll-Aktionstag in Chemnitz

    Greenpeace-Gruppen informieren Verbraucher:innen in ganz Deutschland - hier in Chemnitz - in Fußgängerzonen und vor Einkaufszentren über Wege aus der Plastikkrise.

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  • Unverpacktladen in Hamburg

    Unverpacktladen, in den die Kunden ihre eigenen Behälter, Schachteln und Flaschen mitbringen können, um sie mit verschiedenen Lebensmitteln zu füllen und beim nächsten Einkauf wiederzuverwenden.

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