Greenpeace-Gruppen veranstalten Repair-Cafés
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Kaputt ist nicht gleich kaputt: Defekte Handys müssen selten entsorgt werden. Die Alternative lautet: Reparieren! Greenpeace-Aktivisten zeigen heute in Repair-Cafés, wie das geht.
Bereits kleine Schäden können Smartphones unbenutzbar machen. Ärgerlich, aber gar nicht so schlimm: Die häufigsten Defekte von Smartphones betreffen nämlich Teile, die relativ leicht ersetzbar sind, zum Beispiel Akku, Bildschirm, Homebutton und den An- und Ausschalter. Der Rest funktioniert weiterhin problemlos, es braucht bloß ein paar Minuten Wartung – man verschrottet ja auch kein Auto, weil der Scheinwerfer ausgewechselt werden muss.
In Repair-Cafés zeigen Greenpeace-Gruppen in ganz Deutschland, wie die Reparatur in vielen Fällen funktioniert. Das rettet nicht bloß ein mitunter liebgewonnenes Gadget, sondern entlastet auch die Umwelt. Denn Smartphones sind Ressourcenfresser: Für ihren Bau sind seltene Rohstoffe, unter anderem Edelmetalle, notwendig. Sie werden unter hohem Energieeinsatz gewonnen, mithilfe giftiger Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid und oft unter schwierigen sozialen Bedingungen. Ein aktueller Report im Auftrag von Greenpeace listet die Kosten der Smartphone- und Tablet-Produktion für Umwelt und Menschen auf. Und zeigt: Es ist besser für alle, wenn Smartphones länger in Betrieb bleiben – für die Umwelt, für die an der Produktion beteiligten Menschen und natürlich die Verbraucher, die kein teures neues Handy kaufen müssen.
Verbraucher wollen ihre Telefone lange behalten
Aber jahrelang das gleiche Telefon mit sich herumtragen – widerspricht das nicht dem Konsumverhalten der meisten Smartphone-Benutzer? Diejenigen, die fürs neue iPhone vorm Apple Store campieren, sind jedenfalls nicht repräsentativ für die meisten Leute, die mobil telefonieren, E-Mails checken und im Internet surfen: Nach einer repräsentativen Greenpeace-Umfrage aus diesem Sommer wünschen sich drei von fünf Befragten in Deutschland Mobiltelefone, die länger halten als bisher. Beim Neukauf ist ihnen wichtig, dass der Akku eine lange Lebenszeit hat; schwerer als das Design wiegt, ob sich das Gerät bei Schäden leicht reparieren lässt.
Das Fiasko, das Samsung gerade erlebt, hätte mit einer solchen Bauweise vermutlich nicht vollständig vermieden werden können, die Schadensbegrenzung verliefe für den Elektronikkonzern aber wesentlich einfacher. Denn der fehleranfällige Akku, der mittlerweile in deutlich mehr als 100 dokumentierten Fällen Feuer gefangen hat, kann im betroffenen Galaxy Note 7 nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden. Wie Samsung mit den insgesamt 4,3 Millionen zurückgerufenen und unverkäuflichen Geräten weiter verfährt, ist noch nicht geklärt. Greenpeace fordert, möglichst viele der qualitativ sehr hochwertigen Bauteile wieder in den Produktionskreislauf zu überführen. Die Telefone einfach einzuschmelzen wäre eine wenig ökologische Lösung.