Zu Gast auf der „boot“: Greenpeace informiert über Mikroplastik
Mikroplastik ist eine Bedrohung für die Meere und deren Bewohner. Das erklären Greenpeace-Ehrenamtliche den Besuchern der weltweit größten Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf.
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Hier sind Taucher, Segler, Angler und Co. voll in ihrem Element: Rund eine Viertel-Million Wasserratten aus aller Welt strömen jedes Jahr zur internationalen Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf. Als Umweltschutzorganisation, die sich für den Erhalt des Lebensraums Meer einsetzt, ist auch Greenpeace wieder mit eigenem Stand vor Ort. Jachten im Einfamilienhausformat sucht man hier jedoch vergeblich, die gezeigten Ausstellungsstücke sind teilweise nur erbsengroß. Und auch mit all den teuren Schätzen, die ringsum präsentiert werden, können die Exponate der Umweltschützer nicht mithalten. Denn eigentlich sieht der Besucher hier vor allem eines: Plastikmüll.
Es handelt sich um Wasserproben, die Greenpeace während einer Schiffstour im Sommer 2016 gesammelt hat. Die Laborergebnisse sind alarmierend: Ob aus Rhein, Main, Donau oder Elbe – ausnahmslos alle Proben enthalten winzige Kunststoffpartikel, sogenanntes Mikroplastik. Ein Großteil davon gelangt über Umwege in die Flüsse und letztendlich die Meere, beispielsweise durch den Abfluss. Denn viele herkömmliche Kosmetik- und Pflegeprodukte enthalten Mikroplastik, oft mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die Gefahr ist zwar bekannt, doch Deutschland setzt allein auf eine Selbstverpflichtung der Industrie anstatt auf eine gesetzliche Regelung. Diese freiwilligen Selbstverpflichtungen funktionieren aber nicht.
Auf der Messe für die Meere
Deswegen hat die Deutsche Meeresstiftung eine neue Kooperation unter dem Titel „Love your Ocean – Research Cockpit“ ins Leben gerufen. Mit Aufklärungsarbeit und verschiedenen Mitmachaktionen setzen sich die beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen, darunter auch Greenpeace, auf der „boot“ für plastikfreie Meere ein. Am Wissenschaftsstand können sich Interessierte mit dem Mikroskop selbst ein Bild von einigen der Proben machen. An anderen Ständen informieren Ehrenamtliche die Besucher darüber, wie sie Kosmetikprodukte mit festen und flüssigen Plastikstoffen vermeiden können. Außerdem liegen Postkarten an Barbara Hendricks bereit, die die Umweltministerin auffordern, eine gesetzliche Regelung zu schaffen.
Was das alles mit Wassersport zu tun hat? Zunächst einmal: Keiner will inmitten von Plastiktütenfetzen schnorcheln und auch die Aussicht vom Segelboot verschlechtert sich durch herumtreibende Verpackungsreste erheblich. Letztendlich überzeugt die Besucher der „boot“ aber vor allem ein Argument: Der Schutz der Meere, der allen Wassersportbegeisterten von Natur aus am Herzen liegt.