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Es ist unumgänglich, dass die westlichen Industrieländer finanzielle Verantwortung für den Schutz der Urwälder übernehmen. Sie sind und waren weltweit die größten Umweltverschmutzer. Die reichen Industriestaaten sollen deshalb Gelder in einen speziellen Finanzierungsfonds einzahlen. Ausgezahlt wird an die - meist armen - Urwald-Länder. Das Geld erhalten sie nur, wenn sie damit ihre Urwälder schützen.
Länder wie Brasilien verdienen zurzeit viel Geld durch die Urwaldzerstörung. Der Fonds bietet ihnen dazu eine Alternative. Brasilien, Indonesien oder ander Urwaldländer erhalten aus dem Fonds Geld für den Schutz und Erhalt ihrer Urwälder. Urwaldschutz kann so auch zum ökonomischen Gewinn werden.
Die Urwälder unsere Erde werden in alarmierender Geschwindigkeit vernichtet. Alle zwei Sekunden wird eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes zerstört. Marcelo Marquesini, Greenpeace-Amazonasexperte sagt: Allein Brasilien hat mehr Regenwald verloren, als jedes andere Land der Welt - eine Fläche größer als Frankreich.
Doch die Vernichtung der Urwälder trifft heute längst nicht nur die dort lebenden Menschen und Tiere. Durch die Urwaldzerstörung werden riesige Mengen Treibhausgase freigesetzt und so der globale Klimawandel angeheizt. Ein Fünftel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen wird durch Urwaldzerstörung freigesetzt.
Nur durch die Einrichtung von Waldschutzgebieten kann der Verlust der Artenvielfalt und der Klimawandel gebremst werden. Für die Einrichtung solcher Schutzgebiete werden jährlich rund 20 bis 27 Milliarden Euro benötigt. Der auf der CBD vorgestellte Plan zeigt auch auf, wie ein Betrag in dieser Höhe beschafft werden kann.
Allerdings ist die Urwaldzerstörung heute schon ein so großes Problem, dass wir nicht bis 2012 warten können bis der Plan Forests for Climate umgesetzt wird. Darum fordern wir die reichen Länder auf, sofort einen globalen Notfallfonds einzurichten, sagt Christopher Thies, Waldexperte bei Greenpeace International.
Angela Merkel, als Gastgeberin der UN-Konferenz, sollte die Initiative zur Umsetzung des Notfallfonds sofort in die Hand nehmen. Weitere Industrieländer müssen folgen. Deutschland könnte jährlich beispielsweise zwei Milliarden Euro aus dem Abbau klimaschädlicher Subventionen im Verkehrssektor bereitstellen.
Greenpeace setzt sich dafür ein, dass der Plan Forests for Climate Teil des nächsten globalen Paktes gegen den Klimawandel wird. Dieser Pakt tritt nach 2012 in Kraft.