Jetzt spenden
Globale Karte der letzten Waldlandschaften

Satellitenbilder für den Artenschutz

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Auf der Artenvielfaltkonferenz (CBD) im brasilianischen Curitiba hat Greenpeace am Dienstag wissenschaftliche Karten veröffentlicht. Die Karten sprechen eine klare Sprache: In hochauflösenden Satellitenbildern zeigen sie die letzten Urwälder der Erde und veranschaulichen, wo in den Weltmeeren Schutzgebiete dringend notwendig sind. 

Die Karten sind die wissenschaftliche Grundlage für Politiker, um Schutzgebiete an Land und im Meer einzurichten, sagt Christoph Thies, Waldexperte von Greenpeace International. Wenn wir dieses Netzwerk von Schutzgebieten nicht in den nächsten 20 Jahren auf die Beine stellen, ist ein Großteil der Tier- und Pflanzenarten für immer verloren.

Auf der CBD beraten Vertreter aus 188 Ländern, wie dem Artensterben bis 2010 deutlich Einhalt geboten werden kann. Die Waldkarten legen akuten Handlungsbedarf nahe: Auf weniger als zehn Prozent der weltweiten Landfläche existieren noch intakte Waldlandschaften. Vier Fünftel der Fläche, auf denen Wald wachsen könnte sind zerstört, zu Plantagen umgewandelt oder in Teilgebiete zersplittert.

Mitschuldig an der Zerstörung der Urwälder ist auch Deutschland. Immer noch gelangt Holz aus zerstörerischer Waldwirtschaft auf deutsche Märkte. Oft stammt es aus illegalem Einschlag. Deshalb fordert Greenpeace Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf, das noch unter der rot-grünen Bundesregierung vorgelegte Urwaldschutzgesetz umzusetzen. Das Gesetz verbietet Besitz und Handel von Holz aus illegalem Einschlag.

Auch das Resümee für die Ozeane fällt verheerend aus. Die Meereskarten verdeutlichen: 40 Prozent der Hohen See gehören sofort unter Schutz gestellt. Nur so kann die marine Artenvielfalt in ihrem Bestand gerettet werden.

Der an den Meereskarten mitarbeitende Meeresbiologe Professor Callum Roberst der Universität York mahnt: Um die Artenvielfalt im Meer zu schützen, haben wir unter anderem die sehr sensiblen Lebensräume der Tiefsee berücksichtigt. Diese werden augenblicklich durch die Grundschleppnetzfischerei unwiederbringlich zerstört. Bis Schutzgebiete eingerichtet sind, muss die UN die Fischerei mit Grundschleppnetzen auf der Hohen See dringend verbieten.

Greenpeace setzt sich an verschiedenen Fronten für den Schutz der Artenvielfalt ein: mit dem Protest gegen illegale Abholzung zum Anbau von Soja im Amazonas-Urwald, mit einer Urwaldschutzstation in Papua-Neuguinea und mit dem Greenpeace-Schiff Esperanza, das im Rahmen seiner einjährigen Meeresschutzexpedition Piratenfischer vor der Küste Westafrikas aufspüren wird.

  • Globale Karte der Meeresschutzgebiete

    Globale Karte der Meeresschutzgebiete

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Protest in front of Ikea Store in Wallau

Mehr zum Thema

Manicoré-Fluss im Amazonasregenwald, Luftbild

Der Amazonas-Regenwald

Fliegende Flüsse, schwitzende Bäume und Antibiotika: All das ist der Amazonas-Regenwald - und noch viel mehr.

mehr erfahren über Der Amazonas-Regenwald
Mit einem Korb voller “giftiger” Südfrüchte, Schutzanzügen und Gasmasken zeigt ein Greenpeace-Aktivist die Gefahren des Handelsabkommens EU-Mercosur. Der Giftpakt soll europäischen Agro-Chemie-Konzernen ermöglichen, noch mehr gesundheitsschädigende Pestizide in Südamerika zu verkaufen. Mit importiertem Obst wie Papayas oder Melonen landen diese Gifte wiederum bei uns auf den Tellern (03/2023 Wien).

Der Giftvertrag EU-Mercosur

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat Ende 2024 die Verhandlungen zum EU-Mercosur-Abkommen abgeschlossen. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen.

mehr erfahren über Der Giftvertrag EU-Mercosur
Amazonas Regenwald

EU-Gesetz für weltweiten Waldschutz verzögert sich

Ein Gesetz soll zukünftig verhindern, dass Produkte aus Waldzerstörung in der EU auf den Markt gelangen. Doch nun dauert es länger als gedacht.

mehr erfahren über EU-Gesetz für weltweiten Waldschutz verzögert sich
Greenpeace schließt sich den Munduruku an, um gegen die Stauung des Tapajos-Flusses zu protestieren: Gemeinsam entrollten sie ein 20 x 30 Meter großes Transparent mit der Forderung nach einem Ende des Tapajós-Staudammprojekts.

Erfolg im Amazonas-Regenwald

15 Jahre haben Indigene zusammen mit Greenpeace dafür gekämpft: Jetzt hat die brasilianische Regierung den Regenwald als Lebensraum der Munduruku endlich anerkannt!

mehr erfahren über Erfolg im Amazonas-Regenwald
Toucan in Calilegua National Park

8 spannende Tiere im Amazonasgebiet

Nirgendwo ist die Artenvielfalt größer als im Amazonasgebiet. Daher ist die Erhaltung dieses Lebensraumes von immenser Bedeutung. Lernen Sie acht wunderschöne Tiere aus dem Amazonasgebiet kennen.

mehr erfahren über 8 spannende Tiere im Amazonasgebiet
Orangutans at BOS Nyaru Menteng Orangutan Rescue Center in Indonesia

10 Fakten über Orang-Utans

Schon mal gefragt, wo Orang-Utans schlafen? Oder woher ihr Name kommt? Hier kommen zehn spannende Fakten über die Menschenaffen.

mehr erfahren über 10 Fakten über Orang-Utans