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Protest bei Stora Enso

Protest gegen die Zerstörung einzigartiger Urwälder in Lappland

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Vierzig Greenpeace-Aktivisten aus verschiedenen europäischen Ländern haben am Donnerstag in der nordfinnischen Stadt Kemi vor den Haupeingängen von Stora Enso und Botnia protestiert. Sie wenden sich damit gegen die Zerstörung der Urwälder Lapplands, die trotz vorhandener Alternativen noch immer zu Hochglanz-Papier, Verpackungsmaterial oder Kopierpapier verarbeitet werden. Der weltgrößte Papierhersteller Stora Enso und Botnia, einer der größten Zellstoffhersteller Europas, sind Motor der Zerstörung der einzigartigen Urwälder im finnischen Teil Lapplands. 

Die Greenpeacer entrollten Protestbanner mit der Forderung: Stop Ancient Forest Destruction (Stoppt die Zerstörung der Urwälder). Beide Fabriken werden per LKW ständig mit Holz aus der Urwaldzerstörung beliefert.

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass sie beim Lesen eines Hochglanz-Magazins, beim Verschicken eines Briefes oder beim Kauf eines Druckers in Tausenden Jahren gewachsenen Urwald in Ihren Händen halten, sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. Stora Enso und M-real sollen endlich aufhören, Urwälder zu zerstören.

Holz aus nordfinnischen Urwäldern wird vom Papierhersteller Stora Enso und vom Zellstoffhersteller Botnia verarbeitet. Der Zellstoff von Botnia wird vom Papierhersteller M-real verwendet, um zum Beispiel Verpackunskartons herzustellen. Stora Enso nutzt das Holz aus Urwaldzerstörung, für Briefumschlagpapier, Zeitschriftenpapier oder Kopierpapier.

Was gerade noch Lapplands Urwald war, landet überall in Europa: Stora Ensos Papier wird von OCE, Canon und Xerox unter eigenem Namen vertrieben. Glamour, eines der führenden Frauenmagazine Deutschlands, wird darauf gedruckt.

{image_r}Finnland hat noch im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft die Initiative Countdown 2010 unterzeichnet, die den Verlust der Artenvielfalt in Europa bis 2010 beenden soll. Doch fast zeitgleich hat die Regierung Finnlands grünes Licht für die Zerstörung der Urwälder in Lappland gegeben. Ganz nach dem Motto, nach uns die Sintflut, sagt Oliver Salge. Wenn der Artenverlust und der Klimawandel gebremst werden soll, muss der Schutz der Urwälder eine der vordringlichen Taten sein.

Auch deutsche Firmen sind gefragt, denn sie sind Finnlands wichtigster Papierkunde. Damit tragen auch sie eine besondere Verantwortung für die Urwälder Finnlands. Knapp 20 Prozent des Papiers und ein Drittel der Zellstoffexporte Finnlands sind für den deutschen Markt bestimmt. Abnehmer sind Zeitschriften-Verlage wie Axel Springer Verlag, Bauer Verlag, Bertelsmann-Gruppe, Burda Verlag, Condé Nast Verlag, Gruner + Jahr oder Spiegel-Verlag; Papiergroßhändler wie Papier Union, Schneider + Söhne und die Deutsche Papier sowie Briefumschlagshersteller wie Bong RCT oder Mayer-Kuvert.

Jeden Tag sterben ca. 150 Arten aus. Die Urwälder sind der größte Lebensraum der landlebenden Tier und Pflanzenwelt. Der Erhalt der Urwälder des Nordens ist auch wichtig für den Klimaschutz: Die borealen Wälder speichern große Mengen Kohlenstoff - Schätzungen zufolge etwa 560 Gigatonnen. Das entspricht der Menge CO2, die Deutschland in 600 Jahren freisetzten würde. Werden die Urwälder des Nordens zerstört, werden große Mengen des hauptsächlich im Boden gespeicherten Kohlenstoffes freigesetzt und heizen so den Klimawandel weiter an.

  • Urwald Finnland

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Protest in front of Ikea Store in Wallau

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