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Ein kleines Greenpeace-Team ist als "Forest Rescue Unit" in den Waldgebieten Deutschlands unterwegs. Vor Ort in Ettersberg sprechen sie mit Aktivist:innen und machen Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen von Eingriffen in Schutzgebieten, die mit GPS-Geräten markiert sind.
© Thomas Victor / Greenpeace

Lokales Engagement für mehr Waldschutz auf dem Ettersberg

Obwohl die Buchenwälder auf dem Ettersberg in Thüringen als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet unter Schutz stehen und auch bedrohte Vogelarten hier ein Zuhause finden, schädigt die Forstwirtschaft sie stark. Als Reaktion auf die zunehmenden Waldschäden hat sich dort die Bürgerinitiative „proEttersberg“ gegründet. Mit dabei sind Silvia Wagner, Marion Koch und Angela Sengupta, die sich gemeinsam vor Ort für einen besseren Waldschutz stark machen.

Forest Rescue Unit: Welche Veränderungen habt ihr auf dem Ettersberg in den vergangenen Jahren wahrgenommen?

Silvia Wagner: Hier im Naturschutzgebiet Prinzenschneise hat sich der Zustand des Waldes massiv verschlechtert. Vor fünf Jahren legte die Forstwirtschaft breite, sogenannte Rückegassen an. Sie dienen ihr zum Transport gefällter Bäume. Zwischen diesen Schneisen gibt es einen Abstand von gerade einmal zwanzig Metern. Als Bürger:innen, die im Wald Erholung suchen, hat es uns schockiert, wie sehr der Wald zerstört und geschädigt wurde. Da haben wir beschlossen: Wir müssen etwas dagegen unternehmen, das darf so nicht weitergehen. Und so haben wir eine Bürgerinitiative gegründet. 

Forest Rescue Unit: Was konntet ihr mit der Bürgerinitiative bisher erreichen?

Marion Koch: Wir haben eine Petition aufgesetzt und Unterschriften gesammelt, die wir dann beim Thüringer Landtag eingereicht haben. Nachdem uns der Landtag anhörte, sprach er neue Empfehlungen aus. Zum Beispiel, dass sich hier nicht mehr alle zwanzig Meter eine Rückegasse befinden darf, sondern ein Mindestabstand von vierzig Metern einzuhalten ist. Nach vielen Diskussionen haben wir also Erfolge erzielt. 

Angela Sengupta: Mittlerweile haben sich auch die Zuständigkeiten geändert. Wir haben zwei neue Förster, mit denen wir in einen intensiven Dialog getreten sind. So haben wir zum Beispiel auch erreicht, dass mehr Habitatbäume gekennzeichnet werden. Die Kommunikation mit dem Forst funktioniert momentan gut. Nichtsdestotrotz bewirtschaftet er den Wald noch zu stark.

Forest Rescue Unit: Was ist eure Forderung für die Zukunft?

Silvia Wagner: Wir wünschen uns bessere gesetzliche Regelungen – für den Ettersberg, weil er eine große historische und kulturelle Bedeutung weit über Deutschland hinaus hat, aber auch für alle Naturschutzgebiete in Deutschland. Die Förster sollten den Ettersberg naturnah nach dem Lübecker Modell oder ähnlichen Ansätzen bewirtschaften und in den Schutzge­bieten sollte es eine moderne, den Wünschen der Gesellschaft entsprechende gesetzliche Regelung für echten Waldschutz geben. Das ist unsere Vision.

 

  • Ein kleines Greenpeace-Team ist als "Forest Rescue Unit" in den Waldgebieten Deutschlands unterwegs. Vor Ort in Ettersberg sprechen sie mit Aktivist:innen und machen Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen von Eingriffen in Schutzgebieten, die mit GPS-Geräten markiert sind.

    Die Forest Rescue Unit mit Marion Koch und Silvia Wagner auf dem Ettersberg in Thüringen.

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    FFH-Schutzgebiet auf dem Ettersberg: Breite Rückegassen schädigen den Wald

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    Drohnenaufnahme der Buchenwälder auf dem Ettersberg

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Unterwegs für Waldschutz

Ein kleines Greenpeace-Team ist als "Forest Rescue Unit" in verschiedenen Waldgebieten in Deutschland unterwegs. Vor Ort sprechen sie mit Aktivist:innen und machen Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen von Fällungen in Schutzgebieten, die mit GPS-Geräten markiert sind. Diese Baumfällungen wurden im Hainich in Thüringen dokumentiert.

67% der deutschen Wälder liegen in Schutzgebieten, doch der Schutz lässt zu wünschen übrig. Die Forest Rescue Unit ist für konsequenteren Waldschutz unterwegs.

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