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Energieunterricht in einer Grundschule, November 2005
Boris Rostami / Greenpeace

Greenpeace und Leuphana Universität Lüneburg veranstalten Symposium

Das Greenpeace Nachhaltigkeitsbarometer, eine repräsentative Studie 2004 zum Status quo des Nachhaltigkeitsbewusstsein von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland, hat gezeigt: Die junge Generation zeigt ein großes Interesse am Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit und will ihre Zukunft umweltgerecht (mit)gestalten. Zurzeit ist es oft schwer für sie, die komplexen Ursachen gegenwärtiger Probleme zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen für die eigenen Handlungen abzuleiten. Einzelne Umwelt-Projekte im schulischen Bereich reichen nicht aus: Um die Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung umzusetzen, dass heisst Kinder und Jugendliche selbst wirksam werden zu lassen, muss umweltbewusstes Handeln nicht nur strukturiert vermittelt sondern auch im Schulalltag "gelebt" werden können.

Um das zu erreichen, wird Greenpeace sich verstärkt einmischen: „Wir glauben, dass es an der Zeit ist die Lücke zwischen Wissen und Handeln an den Bildungsinstitutionen zu schließen. Nur so können wir den nachhaltigen Wandel der Gesellschaft weiter voranzutreiben“, sagt Kerstin Küster, Bildungsexpertin bei Greenpeace. "Wir werden daher auf diesem Gebiet einen demokratischen Diskurs unterstützen und relevante Akteure vernetzen". Auf Einladung von Greenpeace und des Institut für Umweltkommunikation der Leuphana Universität Lüneburg trafen sich im Sommer Wissenschaftler/innen und Vertreter/innen von Nicht-Regierungsorganisationen für eine Bestandsaufnahme: Wo stehen wir heute im Bereich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und wo kann man ansetzen, um das Thema verstärkt in die Bildungspolitik, in die Schulen und in die Öffentlichkeit zu tragen?

Auf der schulischen Ebene setzt Greenpeace sich dafür ein, dass Bildung für eine nachhaltige Entwicklung nicht nur die Summe einzelner Projekte ist, sondern als ein ein Schulkonzept verstanden wird, dass alle Bereiche durchdringt. Zur praktischen Unterstützung von Lehrkräften bietet Greenpeace Informationen und Bildungsmaterial zu aktuellen Umweltthemen an. Für Kinder und Jugendliche betreiben wir altersgerecht aufbereitete Informationen zur Greenpeace-Arbeit und Mitmachmöglichkeiten auf eigenen Websites.

Im Jahr 2014 wird die Leuphana Universität im Auftrag von Greenpeace erneut das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Jugendlichen und jungen Erwachsenen erforschen. Die Veröffentlichung des zweiten Greenpeace Nachhaltigkeitsbarometers ist für das darauffolgende Jahr geplant. Diese regelmäßige Überprüfung bildet den wissenschaftlichen Unterbau für politische Forderungen nach einer konsequenteren Umsetzung von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Doch nicht nur die Politik ist gefordert – es braucht ebenso die Teilhabe möglichst vieler Menschen. „Es geht um künftige Lebensbedingungen und die können wir nicht einfach von oben verordnen“, sagt Gerd Michelsen von der Leuphana Universität Lüneburg, Professor für Umwelt- und Nachhaltigkeitskommunikation und Mitautor des Nachhaltigkeitsbarometers. „Es ist ein gesellschaftlicher Prozess, an dem sich sehr viele Leute beteiligen sollten, um einen breiten gesellschaftlichen Konsens darüber herstellen zu können.“

Nachhaltiges Handeln fängt also beim Einzelnen an. Dieser lebenslange Lernprozess wird bestimmt von der Suche nach Werten und Normen, an denen man sich orientieren möchte. Doch braucht es neben konsequenten Entscheidungen vor allem auch die Begeisterung für Natur und Umwelt und nicht zuletzt die Bereitschaft, für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen Verantwortung zu übernehmen.

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