Veranstaltungen in der Greenpeace-Zentrale
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
September 2015: Am Abend soll in der Greenpeace-Zentrale in Hamburg ein Expertengespräch zur Geschichte der Arctic 30 stattfinden, 28 Aktivisten und zwei Journalisten, die 2013 gegen russische Erdölbohrungen in der Arktis protestiert hatten und verhaftet wurden. Der Termin ist ausgebucht, alles ist vorbereitet. Doch dann wird der zuständige Greenpeace-Experte zu einem dringenden Einsatz gerufen. Spontan springt für ihn Roman Dolgow, Mitglied der Arctic 30, ein. Monatelang saß er nach Verhaftung der Crew der Arctic Sunrise in russischer Haft. Auf Englisch erzählt er dem Publikum von dem Prozess in Russland, dem Protest gegen Gazprom und der aktuellen Situation in Russland.
„Wir hatten zuerst Angst, dass eine Interaktion mit dem Publikum sehr schwierig wird, weil Roman kein Deutsch spricht“, erzählt Angela Pieske, Veranstaltungsleiterin von Greenpeace. „Aber die Besucher haben einfach ins Englische gewechselt und Roman sehr viele spannende Fragen gestellt. Wir mussten die Diskussion am Ende richtig ausbremsen.“ Der Abend wird ein voller Erfolg.
Greenpeace hautnah erleben
Lebhafte Diskussionen wie die über die Arctic 30, spannende Vorträge, Greenpeace hautnah erleben: Das erwartet Besucher bei den Veranstaltungen in der Greenpeace-Zentrale in Hamburg. Von Januar bis November organisieren Angela Pieske und ihr Team in regelmäßigen Abständen Abendtermine zu aktuellen Umweltthemen. „Wir wollen Greenpeace erlebbar machen, unsere Werte anschaulich vermitteln und unsere Kampagnen und Ziele für alle Interessierten verständlich präsentieren“, erklärt die Greenpeace-Mitarbeiterin. „Für viele ist Greenpeace ja oft ganz weit weg. Man sieht meine Kollegen im Fernsehen, auf einem Schlauchboot in der Arktis oder an einem Atomkraftwerk in Aktion. Aber dass jede und jeder mitmachen und sich für Umweltthemen einsetzen kann, das wird einem dabei manchmal gar nicht bewusst.“
Deswegen sind bei den Veranstaltungen in der Hamburger Ausstellung die Experten und Pressesprecher der aktuellen Greenpeace-Kampagnen dabei. Sie stellen ihre Themen, Ziele und die Kampagnen, an denen sie gerade arbeiten, selbst vor. Sie beantworten Fragen und gehen auch ganz individuell auf Kritikpunkte ein. „Es kann bei unseren Veranstaltungen schon vorkommen, dass da auf einmal ein Greenpeace-Mitarbeiter steht, den man gestern noch in den Medien gesehen hat“, so Pieske.
Veranstaltungen für jede Altersstufe
Die Events sind ganz unterschiedlich und reichen von Foto- und Multivisionsshows über Expertengespräche bis hin zu Veranstaltungen mit externen Partnern wie beispielsweise dem Ozeaneum in Stralsund. Für jede Altersstufe ist etwas dabei. Beim letzten Maus Türöffner-Tag konnten zum Beispiel die kleinen Umweltschützer testen, wie es sich anfühlt, in einem Greenpeace-Schlauchboot zu sitzen, oder wie man einen Klettergurt für eine Aktion richtig umlegt. Modefans kamen im Februar 2015 beim Expertentalk zur Zukunft der Mode mit Kirsten Brodde, Fashionbloggerin und Greenpeace-Expertin für Detox, auf ihre Kosten.
Das Publikum bei den Greenpeace-Events ist bunt gemischt. „Wir hatten schon sehr viele verschiedene Besucher zu Gast, von interessierten Bürgern bis hin zu Fachexperten“, erzählt Angela Pieske. Aber auch wer nicht in Hamburg lebt und keine weite Reise auf sich nehmen möchte, kann online an den Veranstaltungen teilnehmen: „Viele Expertengespräche werden per Livestream im Internet übertragen. Interessierte können die Diskussion live mitverfolgen und über Facebook sogar Fragen stellen. Diese werden dann direkt in der Veranstaltung beantwortet“, so Pieske.
Alle Angebote sind natürlich kostenlos. Da die Plätze in den Veranstaltungen aber begrenzt sind, sollte man sich frühzeitig anmelden, empfiehlt Angela Pieske „Unsere bestuhlten Veranstaltungen bieten nur Raum für 120 Gäste, und diese Plätze sind meistens sehr schnell ausgebucht. Also ranhalten und schnell für unser nächstes Event reservieren!“