Greenpeace-Report zum CO2-Emissionshandel von 2014
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Zur UN-Vorbereitungskonferenz für ein globales Klimaschutz-Abkommen hat Greenpeace einen 2014 Report über damalige Debatte zum globalen CO2-Emissionshandel vorgestellt. Die Schlussfolgerungen aus diesem Bericht verheißen nichts Gutes: Sollte der Regenwaldschutz in den internationalen Zertifikate-Handel aufgenommen werden, wird der Preis für CO2-Zertifikate um bis zu 75 Prozent einbrechen.
Heute drängen viele Industriestaaten darauf, den Waldschutz in den internationalen Emissionshandel zu integrieren. Durch die sogenannten REDD-Zertifikate (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) werden die Verschmutzungsrechte zwar billiger, aber der Emissionshandel als Werkzeug zur globalen CO2-Reduktion würde damit unwirksam.
Die Waldschutz-Zertifikate überschwemmten den CO2-Markt und den Industriestaaten böte sich eine weitere günstige Möglichkeit, sich aus dem Klimaschutz freizukaufen. Die niedrigen Preise für die CO2-Zertifikate würden dazu führen, dass weder Industrie- noch Schwellenländer weiter in Erneuerbare Energien investierten. Wichtige Investitionen in Erneuerbare Energien würden ausgebremst.
Einige Entwicklungsländer mit tropischen Wäldern könnten anfangs vom Verkauf von REDD-Zertifikaten profitieren. Doch ihre Wälder würden durch die Folgen des Klimawandels schneller zerstört, da der Klimawandel noch schneller voranschritte. Eine neue Klima-Modellierung des englischen Hadley Centres zeigt die Wahrscheinlichkeit des unwiederbringlichen Absterbens großer Teile des Amazonasregenwaldes bei einer globalen Erwärmung von mehr als zwei Grad Celsius.
Heute werden durch Brandrodung für den Anbau riesiger Palmöl-Plantagen in Indonesien und Soja-Anbauflächen in Amazonien bereits rund ein Fünftel der globalen Kohlendioxid-Emissionen verursacht. Auch deshalb ist der Schutz der Regenwälder so wichtig für den internationalen Klimaschutz.
Um ein globales Klimaschutz-Abkommen erfolgreich zu gestalten, muss der Umstieg auf erneuerbare Technologien bereits in den kommenden Jahren gelingen. Das heißt, dass ein effektiver Regenwaldschutz keinesfalls in den internationalen Emissionshandel einbezogen werden darf, sondern vielmehr darauf abzielen muss, die Abholzung der Urwälder und die damit verbundenen CO2-Emissionen bis 2020 gegen Null zu senken.
Der Emissionshandel muss einen hohen und stabilen Kohlenstoffpreis erbringen, um die Entwicklung zu sauberen erneuerbaren Technologien voranzutreiben. Er sollte sich auf die einfacher quantifizierbaren und vergleichbaren fossilen Emissionen beschränken.
Für den REDD-Mechanismus (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) sind derzeit noch keine internationalen Finanzierungsinstrumente gefunden. Das ist ein wichtiger Auftrag für die Weltgemeinschaft. Die Regierungsschefs müssen dringend und schnell einen Weg zur ausreichenden und verlässlichen REDD-Finanzierung finden. Einen Vorschlag dafür hat Greenpeace bereits vorgelegt.