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Wir brauchen ein Umdenken
Landwirtschaft ist existentiell für uns alle. Gute und gesunde Lebensmittel sind unsere Lebensgrundlage und dafür braucht es eine Landwirtschaft, die Böden, Wasser, Klima und Artenvielfalt schützt. Übermäßiger Konsum von Fleisch- und Milchprodukten zerstört weltweit wertvolle natürliche Lebensräume. Das bedeutet Waldrodungen, Erderhitzung und Artensterben sowie unermessliches Tierleid. Deshalb kämpft Greenpeace gegen Massentierhaltung. Um Klimaziele erreichen zu können und das massive Artensterben zu stoppen, muss unter anderem die und macht sich unter anderem dafür stark, dass die Regierung die Zahl der Nutztiere bis 2035 in Deutschland halbiert werden.
Damit das gelingt, brauchen Landwirt:innen verlässliche staatliche Vorgaben und eine gezielte Förderung für diese Transformation. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für die Agrarwende und den Umweltschutz mit Ihrer regelmäßigen Spende!
So kann Ihre Spende helfen:
Wasserproben analysieren
Unabhängige Analysen decken Umweltverbrechen auf. Die Untersuchung einer Wasserprobe auf ihren Nitratgehalt im Labor kostet 30 Euro.
(Foto © Mitja Kobal / Greenpeace)
Verpflegung von Aktivist:innen
Mit gewaltfreien Aktionen kämpft Greenpeace für die Agrarwende. Die Verpflegung von 5 Aktivist:innen kostet ca. 75 Euro am Tag (d.h. 15 Euro/Person).
(Foto © Sina Niemeyer / Greenpeace)
Handbanner für Proteste
Greenpeace setzt sich gegen Massentierhaltung ein. Zwei Handbanner, auf denen unsere Forderungen stehen, kosten zusammen etwa 160 Euro.
(Foto © Lucas Wahl / Greenpeace)
Fragen und Antworten zu nachhaltiger Landwirtschaft
Was wird gegen Massentierhaltung getan?
Ein harter Preiswettbewerb bei Fleisch- und Milchprodukten führt dazu, dass viele Betriebe auf Massentierhaltung setzen. Oft müssen Schweine, Rinder, Hühner und Puten auf engstem Raum und ohne frische Luft vor sich hinvegetieren. Ein Grund: Die Verordnungen zur Haltung von Nutztieren sind viel zu schwach. Sie verstoßen laut Greenpeace-Gutachten sogar gegen das deutsche Tierschutzgesetz - zum Beispiel bei der Schweinehaltung.
Deswegen setzt sich Greenpeace auf verschiedenen Ebenen für mehr Tierwohl und weniger Emissionen aus der Tierhaltung ein: Wir fordern, die Nutztier-Zahlen stark zu reduzieren. Landwirt:innen müssen finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie ihre Ställe umbauen, damit es dort mehr Platz für weniger Tiere gibt. Wir machen uns für eine klimagerechte Reform der Mehrwertsteuer stark: Obst und Gemüse müssen von der Steuer befreit werden, damit gesundes und klimaverträgliches Essen für alle bezahlbar ist. Fleisch und Milchprodukte sollten nicht länger über den ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent subventioniert werden.
Was hat konventionelle Landwirtschaft mit Artensterben zu tun?
Düngemittel und Pestizide der industriellen Landwirtschaft sind eine Gefahr für die biologische Vielfalt und tragen zum Artensterben bei. Dabei bieten umweltschonend bewirtschaftete Äcker und Wiesen wichtige Lebensräume für Insekten sowie andere Tiere und Pflanzen und leisten so einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Auch Maßnahmen wie Blühstreifen und Hecken unterstützen die Artenvielfalt.
Warum ist es wichtig, die Artenvielfalt zu erhalten?
Der Schwund einzelner Arten hat Effekte über das ganze Nahrungsnetz. Weniger Insekten bedeutet beispielsweise auch weniger Nahrung für Vögel. Die Arten innerhalb eines bestimmten Lebensraumes erfüllen jeweils Funktionen und bilden damit komplexe Ökosysteme mit zahlreichen Abhängigkeiten. Artenvielfalt ist nötig, damit Ökosysteme nicht von einzelnen Arten abhängig sind - darauf ist letztendlich auch der Mensch als Lebewesen angewiesen.
Was sind die Merkmale der ökologischen Landwirtschaft?
Im Gegensatz zu konventionellen Betrieben nutzen Bio-Höfe keine chemisch-synthetischen Pestizide und Düngemittel. Stattdessen schützen vielfältigere Fruchtfolgen oder mechanische Unkrautbekämpfung vor Schädlingen. Düngung erfolgt meist über Kompost oder Mist. Die Anzahl der Tiere ist bei Bio-Betrieben an die zur Verfügung stehende Fläche gebunden. So werden nur so viele Tiere gehalten, wie der Betrieb mit Futter von Äckern in der Nähe versorgen kann. Diese Art des Wirtschaftens stellt nicht nur gesunde Lebensmittel her, sondern schützt auch Böden, Grundwasser, Klima und Artenvielfalt.
Wer kommt für die Kosten auf, die landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstellung auf ökologischen Landbau stemmen müssen?
Die Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung und demzufolge auch bessere Tierhaltung erfordert immense Investitionen der Betriebe - hierbei dürfen Bäuerinnen und Bauern nicht alleingelassen werden. Sie brauchen über Jahre hinweg verlässliche Unterstützung, damit sie die Umstellung schaffen.
Lohnt sich die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln?
Natürlich müssen Landwirt:innen für ihre Arbeit auch angemessen bezahlt werden. Greenpeace fordert vom Handel faire Preise und von der Politik eine Senkung der Mehrwertsteuer für pflanzliche Produkte. Gleichzeitig sollte der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Fleisch- und Milchprodukte an den Regelsatz von 19 Prozent angeglichen werden.