"Aufgeben ist keine Option"
Roland Hipp ist noch bis Ende 2023 im Greenpeace-Vorstand. Er erzählt, welche Wirkung Greenpeace hat und warum er auch in der Zeit danach nicht aufhören wird, sich für den Umweltschutz einzusetzen.
- Im Gespräch
"Mein Name ist Roland Hipp und ich bin seit mehr als 40 Jahren für Greenpeace aktiv. Ich mache das, weil ich weiß, dass wir alle einen Beitrag leisten müssen, um unsere Erde – die wir alle lieben und brauchen – zu schützen. Auch wenn ich mich ab 2024 aus dem Angestelltenverhältnis mit Greenpeace begebe, werde ich nicht aufhören, mich ehrenamtlich für den Umweltschutz einzusetzen. Passiv zu sein oder gar aufzugeben ist keine Option.
Immer wieder wurde ich im Laufe meiner Zeit bei Greenpeace gefragt, ob unsere Arbeit einen Effekt hat. Darauf kann ich entschlossen antworten: Ja, das hat sie! Das beweisen all unsere Erfolge, die bis heute ihre Wirkung entfalten. Was wäre etwa gewesen, wenn 1998 nicht der Antarktis-Schutzvertrag in Kraft getreten wäre? Dann würden jetzt überall Bohrplattformen in der Antarktis stehen. Und wie sähe es in den Meeren aus, wenn wir 1995 nicht die Versenkung des Öltanks “Brent Spar” im Atlantik verhindert hätten? Dann würden heute Industrieunternehmen ihren Müll ungestraft im Meer verklappen – und damit ganze Ökosysteme zerstören.
Auch heute ist die Arbeit von Greenpeace wirksam. Seit diesem Jahr ist die Atomkraft in Deutschland Geschichte: ein Meilenstein in der Geschichte der Umweltbewegung. Und erst in diesem Jahr einigten sich die UN nach 20 Jahren endlich auf einen globalen Vertrag zum Schutz der Meere. Greenpeace und andere Akteur:innen haben international jahrelang daran gearbeitet. Und ich bin überzeugt, dass uns gemeinsam auch in Zukunft viele Erfolge gelingen werden!
Mit Blick auf meine eigenen Kinder und alle nachfolgenden Generationen ist mir Eines besonders wichtig: Es geht bei der Bekämpfung der Klimakrise nicht darum, eine Erderhitzung um 1,5 oder 2 Grad zu verhindern, wie es so oft in der Politik heißt. Wir müssen um jedes einzelne 0,1 Grad weniger Erderhitzung und um jeden einzelnen Lebensraum auf dieser Erde kämpfen. Es geht letztlich um alles, was wir lieben und zum Überleben brauchen. Es sind unsere versammelten Kräfte gefragt, um die dafür notwendigen und – lassen Sie uns ehrlich sein – enormen Anstrengungen zur Eindämmung der Klimakrise und des Artensterbens aufbringen zu können.
Greenpeace ist meiner Meinung nach die Organisation, die nicht nur national, sondern auch international top aufgestellt ist, um maßgeblich zu Lösungen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen beizutragen. Dass Sie auch in schwierigen Zeiten an der Seite von Greenpeace stehen und die Erfolge, die wir bereits gemeinsam mit Ihnen feiern durften, geben mir Mut und die Hoffnung, dass wir zusammen scheinbar Unmögliches möglich machen können."