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© Michael Pettypool / Greenpeace

Bio-Bauer gewinnt Streit mit Gen-Konzern

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Der Gentechnik-Konzern Syngenta verzichtet auf den Anbau von Gen-Weizen in der Nähe des thüringischen Gotha. Zu diesem Schritt entschloss sich das Gen-Saatgut-Unternehmen nach einem Vergleich mit einem Bio-Bauern aus der Gegend. Unterstützung hatte der Landwirt von Greenpeace erhalten. Aktivisten hatten im Frühjahr die Pläne für die Aussaat des Syngenta-Gen-Weizens durchkreuzt.

Der Schweizer Gentechnik-Konzern teilte dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin in einem Schreiben mit, dass er im Jahr 2004 und darüber hinaus auf absehbare Zeit keinen erneuten Freiland-Versuch mit Gen-Weizen auf dem Feld in Thüringen unternehmen werde. Das RKI ist die zuständige Behörde für die Zulassung solcher Gen-Versuche in ganz Deutschland.

Dem Bio-Bauern ging es bei dem Streit darum, zu verhindern, dass ihm hohe und zum Teil sogar existenzbedrohende Einbußen entstehen. Als Bio-Bauer muss er garantieren, dass seine Ernte gentechnikfrei ist. Das wäre aber kaum noch möglich gewesen, da die Anbauflächen des Landwirtes unmittelbar an das Syngenta-Versuchsfeld grenzen.

Der Skandal dabei: Weder Syngenta, noch die Behörden, hatten den Landwirt über den geplanten Anbau von Weizen mit gentechnisch verändertem Erbgut informiert. Syngenta verheimlicht gegenüber der Öffentlichkeit bis heute zentrale Informationen über die gentechnisch veränderte Pflanze. Welche neue Erbinformation in den Weizen durch Genmanipulation eingearbeitet wurde und woher diese stammt, ist nach wie vor Geheimsache. Dennoch genehmigte das Robert-Koch-Institut den Versuch.

Die Behörden haben versagt, sie haben die gentechnikfreie Landwirtschaft nicht ausreichend geschützt, kritisiert Alexander Hissting, Landwirtschafts-Experte bei Greenpeace. Mit dem Rechtsstreit hat sich der Landwirt gegen die Gefahren der Gentechnik verteidigt. Dieser Fall zeigt, dass sich der Widerstand gegen den Anbau von Gen-Pflanzen lohnt.

Am Beispiel dieses thüringischen Bio-Bauers wird erkennbar, welche Schwierigkeiten noch entstehen werden, wenn vielleicht schon im kommenden Jahr auch in Deutschland der Zulassungsstopp für Gen-Pflanzen aufgehoben wird. Die Bundesregierung verhandelt gegenwärtig über eine Novellierung des Gentechnikgesetzes, mit dem auch der Anbau von Gen-Pflanzen geregelt wird.

Greenpeace fordert von Berlin vollkommene Transparenz zu schaffen in Hinblick auf alle Fragen, die im Zusammenhang mit Gen-Pflanzen stehen. Die Regierung muss klare und wirksame Regeln treffen, die Umwelt, Landwirte und Verbraucher vor den Risiken der Gentechnik zu schützen.

Alle Informationen müssen offengelegt werden, fordert Hissting. Und vor allem muss genau geregelt werden, wer für welchen auf die Gen-Pflanzen zurückzuführenden Schaden zu haften hat. Wir sehen hier die Gentechnik-Konzerne in der Pflicht, die für ihre Produkte und die Folgen gerade stehen müssen. (mir)

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