Bio-Weizen macht bei Bernburg Boden gut
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Nützlinge in Aktion am Montagmorgen bei Bernburg in Sachsen-Anhalt: Rund 130 Greenpeace-Aktive säten mehrere Tonnen Öko-Weizen aus, wo eigentlich Gen-Weizen geplant war.
Voraussichtlich in den nächsten Tagen entscheidet das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin darüber, ob der Gentechnik-Konzern Syngenta in Strenzfeld und Latdorf bei Bernburg Fakten gegen den Verbraucherwillen schaffen darf.
Das Schweizer Unternehmen will auf 850 Quadratmetern Gen-Weizen anbauen, der mit einer geheim gehaltenen Erbsubstanz aus einem Pilz ausgestattet worden ist. Diese Anbauflächen haben die Aktivist:innen mit Absperrband und gelben Schildern markiert: "Kein Gen-Weizen" und "Kein Gen-Brot". Greenpeace hat bereits am 12. März gegen den Versuch Einspruch erhoben.
"Verbraucher:innen wünschen sich gute und gesunde Lebensmittel ohne Gentechnik." Daran hat Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace, vor Ort noch einmal erinnert. "Gen-Weizen gefährdet nicht nur Umwelt und Verbraucher. Er wird auch dem Ruf der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt schaden und deren Absatzmärkte für Weizen gefährden", sagte Strodthoff weiter.
Politik gegen den Verbraucherwillen
"Wir protestieren hier auf diesem Acker auch gegen die verbraucherfeindliche Politik der CDU", so Strodthoff. Denn die Landesregierung von Sachsen-Anhalt plant mit anderen CDU/CSU-regierten Bundesländern, das geplante Gentechnik-Gesetz von Verbraucherministerin Renate Künast im Bundesrat zu blockieren.
Die CDU will Anbauregeln für Gen-Bauern und das öffentliche Register aller Gen-Anbauflächen streichen. Für den Fall, dass sich Gen-Weizen aus Versuchsflächen auf konventionelle Nachbarfelder ausbreitet, will die CDU sogar zulassen, dass der kontaminierte Weizen weiterhin verkauft werden darf.
Bisher ist die Auskreuzung auf Nachbarfelder illegal und die betroffenen Bauern müssten den kontaminierten Weizen vernichten. Durch die Änderungen will die CDU es Verbraucher:innen und Landwirt:innen erschweren, auf Gentechnik zu verzichten.
Wie stark die Ablehnung von Gen-Nahrung ist, zeigt sich bei Greenpeace: Seit Mitte Januar verschicken wir täglich rund 10.000 Exemplare unseres Einkaufsratgebers Essen ohne Gentechnik. Er listet auf, welche Firmen auf Gentechnik in Lebensmitteln verzichten wollen und welche nicht.