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Ältere Frauen in der Notunterkunft in Yonezawa: Zuflucht nach der Atomkatsraophe in Fukushima
© Christian Åslund / Greenpeace

Donnerstag, 24. März 2011 in Fukushima

Die Situation in den sechs Reaktorblöcken des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima ist immer noch unübersichtlich. Hier eine Zusammenfassung der aktuellen Situation. Weiterhin steigt Rauch oder Wasserdampf auf. Die Erfolge der Ingenieure sind spärlich.

Die Situation mittags am 24. März 2011

Block 1: Der Reaktor ist wegen zeitweise steigender Temperatur verstärkt von außen mit Meerwasser gekühlt worden. Daraufhin sank die Temperatur. Dennoch steigt der Druck im Reaktor und es tritt Dampf aus. Nach Aussagen der japanischen Regierung gibt es keine Hinweise auf eine Beschädigung des inneren Reaktorbehälters.

Block 2: Der Reaktor wird von außen mit Meerwasser gekühlt. Es tritt Dampf aus.

Block 3: Nachdem am Mittwoch schwarzer Rauch austrat, wurden die Arbeiten vorübergehend unterbrochen. Die Beleuchtung im Kontrollraum soll wieder funktionieren und die Arbeiter versuchen nun das Pumpsystem der regulären Kühlung wieder in Gang zu bringen. Wegen der MOX-Brennelemente, die Plutonium enthalten, ist dieser Reaktor besonders gefährlich.

Block 4: Auch aus diesem Reaktor tritt Dampf aus. Es wird eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe vermutet. In den nächsten Tagen soll der Reaktor mit Meerwasser gekühlt werden.

Block 5: An dem bislang als eher unkritisch geltenden Reaktor ist nun auch die Kühlung ausgefallen. Auch hier muss mit steigenden Temperaturen sowohl im Reaktor als auch im Abklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe gerechnet werden. Es wird versucht die Pumpe möglichst schnell wieder instand zu setzen.

Block 6: Gilt derzeit als stabil.

Ein Experte aus den USA hat auf ein neues Risiko hingewiesen: Das Salz könnte die Brennstäbe verkrusten und so die Kühlung blockieren. Die Radioaktivität in der Region nimmt weiterhin zu.

Timeline vom 24. März 2011

23:56 Uhr: Auch bei Kohl aus Tokyo wurden Strahlenwerte von 890 Becquerel festgestellt; der zulässige Grenzwert liege bei 500 Becquerel, so die WELT.

23:25 Uhr: Zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami sind etwa 250.000 Menschen in über 1.900 Notunterkünften verteilt. Über 27.000 Menschen gelten als tot oder vermisst. (Kyodo)

22:00 Uhr: N-TV meldet Zwangskontrollen für die Einfuhr von Lebensmittel aus Japan in die EU. Die neuen Regeln betreffen zwölf Präfekturen.

21:13 Uhr: Trotz der drei im AKW verstrahlten Techniker treibt Japan die Arbeit am Reaktor weiter voran, um die Stromversorgung und Kühlung wiederherzustellen. Die sechs Reaktoren von Fukushima 1, deren Stromversorgung seit dem 11. März ausgefallen war, sind wieder an eine externe Stromversorgung angeschlossen. Das Licht in Kontrollraum von Reaktor 1 funktioniert wieder. Die Techniker bemühen sich, die Messgeräte in Gang zu bringen. (Kyodo)

20.12 Uhr: Aufgrund von Hamsterkäufen wird der Vorrat an abgefülltem Trinkwasser langsam knapp. Reedereien meiden mittlerweile teilweise die Häfen in Tokyo und Yokohama. (Reuters)

19:18 Uhr: Russland und die USA reagieren auf die Atomkatastrophe in Japan. Russland fordert strengere und international einheitliche Regeln sowie Einschränkungen für den AKW-Bau in Erdbebengebieten. In den USA sollen in dreißig Tagen die ersten Ergebnisse einer kürzlich gestarteten Sicherheitsüberprüfung der AKWs vorliegen.

19.23 Uhr: Die USA unterziehen ihre Kerkraftwerke einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung. Eine spezielle Einsatztruppe wird ermitteln, welche Verbesserungsvorschläge sich aus Fukushima ableiten lassen.

In Russland hat Kremlchef Dmitri Medwedew angesichts des Reaktorunglücks strengere und international einheitliche Regeln für Atomkraftwerke (AKW) gefordert.

18:41 Uhr: Der TV-Sender NHK meldet, in insgesamt 18 Wasserreinigungs-Anlagen in Tokyo und fünf weiteren Präfekturen sei radioaktiv verstrahltes Wasser mit Jod-131 entdeckt worden. Die Werte überschreiten die japanischen Grenzwerte für Kleinkinder.

17.45 Uhr: 17 Arbeiter haben laut Kyodo eine Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert erlitten. Rund zwei Millisievert beträgt der Wert, den ein Mensch in Deutschland jährlich an natürlicher Hintergrundstrahlung abbekommt. (dpa)

17.45 Uhr: Wie Kyodo meldete ist zwar in Tokio die Belastung des Leitungswassers mit radioaktivem Jod wieder gesunken, dennoch wird in den Geschäften das Wasser knapp. Auch wurde eine erhöhte radioaktive Belastung in anderen Wasseraufbereitungsanlagen außerhalb von Tokio festgestellt. Dort sollen Babys das Wasser nicht trinken. (dpa)

16.00 Uhr: Wie der Sender NHK berichtet gelten derzeit noch 16500 Menschen als vermisst. Die Zahl der Toten liegt offiziell bei mehr als 9700. Auf Grund der Atomgefahr gestaltet sich besonders in der Präfektur Fukushima die Suche nach Vermissten weiterhin äußerst schwierig. (dpa)

15.21 Uhr: Meerwasserbelastung: Neben Jod-131 wurde laut Tepco auch Cäsium-137 in einer Probe entdeckt, die aus der Nähe der Abflüsse der Reaktorblöcke 5 und 6 stammt. (dpa)

14.55 Uhr: Wie der Stromkonzern Tepco mitteilt steigt die Strahlenbelastung im Meer weiter an. An den Abflussrohren der Reaktorblöcke 1 bis 4 seien die Werte von radioaktivem Jod-131 etwa um das 150-fach erhöht, was jedoch keine Gefahr für den Menschen bedeute. (FOKUS online/dpa)

12.30 Uhr: Die US-Radiosenderfamilie National Public Radio (NPR) berichtet, dass vier Roboter Strahlen und Temperatur in den Reaktoren messen sollen. Auch können diese Roboter feststellen, ob dort giftige Chemikalien oder gefährliche Gase ausgetreten sind. (NPR/golem.de)

09.45 Uhr: Ein weiteres Nachbeben der Stärke 6,1 hat den Norden Japans erschüttert.

07.45 Uhr: Drei Arbeiter im AKW Fukushima haben eine sehr hohe Strahlendosis abbekommen. Nach Aussagen der Atomsicherheitsbehörde wurden sie 170 bis 180 Milisievert ausgesetzt. Zwei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden. (NHK)

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Zur gesamten Chronologie:

Greenpeace-Strahlenmessung bei Fukushima 03/27/2011

Am 11. März 2011 erlitt Japan ein schweres Erdbeben, gefolgt von einem Tsunami und einem atomaren Unfall im Atomkraftwerk Fukushima. Diese Chronologie schildert den Ablauf der Atomkatastrophe.

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