Bee Friendly Garden in Germany
© Ute Klaphake / Greenpeace

Artenreicher Garten

Lass es kriechen und krabbeln: So kannst du deinen Garten möglichst artenfreundlich gestalten

Artenvielfalt gibt es nicht nur im Amazonas und in den Ozeanen, Artenvielfalt gibt es auch direkt vor deiner Haustür. Oder sollte es zumindest geben…

Bienen, Schmetterlinge, Blindschleichen, Singvögel, Igel – all das sind Tiere, die sich da wohlfühlen, wo ein wenig Gestrüpp ist und ein paar Bäume und wilde Blumen wachsen. Das kann auch in deinem Garten der Fall sein, wenn du ein paar einfache Regeln beachtest und vielleicht sogar kleine Unterschlüpfe baust. Solltest du keinen Garten haben, kannst du die Tipps vielleicht mit einer Freundin oder einem Freund in ihrem Garten umsetzen. 

Insekten

Bienen lieben fast alles, was blüht. Pflanze und sähe deswegen eine möglichst große Auswahl an regionalen Pflanzen in deinem Garten aus. Wenn dein Garten groß genug ist, kannst du auch ein Stück vom Rasen als Wildblumenwiese anlegen. Der Teil des Gartens ist dann nicht mehr so gut begehbar und sollte nur zwei Mal im Jahr gemäht werden, lasst euch deshalb zum Spielen noch ein Stück Rasen übrig, auf dem keine Wildblumen wachsen.

Wenn ihr nicht so viel Platz habt, bietet sich ein Insektenhotel an. Das kannst du selbst bauen oder fertig im Baumarkt kaufen. Anleitungen zum selbst bauen findest du im Internet.
In der Stadt könnt ihr außerdem Samenkugeln verteilen, um die Umgebung ein bisschen grüner zu machen. Hier haben wir eine Anleitung für euch.

Vögel

Auch Vögel freuen sich über einen möglichst vielfältigen Garten mit heimischen Blumen, Sträuchern und Bäumen, denn da wo Insekten sind, halten sich auch Vögel gerne auf.
Im Sommer freut sich das Federvieh und viele andere Tiere außerdem über Gartenteiche oder flache Schalen mit Wasser zum Trinken und Baden. Stelle die Schalen am besten an unterschiedlichen Stellen im Garten und auch auf dem Boden auf, damit möglichst viele Tiere sie erreichen können.

In den kalten Monaten kannst du den Vögeln helfen, indem du Vogelfutter in die Bäume hängst. Informiere dich aber auf jeden Fall vorher, welches Futter und wie viel davon sinnvoll ist.

Blindschleichen

Wusstest du, dass Blindschleichen echte Nützlinge im Garten sind? Auf ihrem Speiseplan stehen Nacktschnecken, falls du also gerne Salat im Garten anpflanzt, halten dir Blindschleichen eine Schneckenplage vom Hals.
Die Echsen lieben Totholz- und Komposthaufen zum Verstecken, sowie Steinplatten, um sich darauf zu sonnen und auch sie brauchen im Sommer eine Wasserstelle.

Igel

Auch Igel fühlen sich in einem möglichst unaufgeräumten Garten wohl. Lasst einfach Blätterhaufen und Totholzstapel in einer Ecke des Gartens liegen. Kontrolliert außerdem vor dem Rasenmähen die Flächen auf Igel und verzichtet auf Maschendrahtzäune, da die Tiere dort manchmal hängen bleiben.
Wenn ihr Igeln einen richtigen Unterschlupf bauen wollt, bietet sich das besonders an, wenn es langsam kälter wird.

Das brauchst du dafür: Stroh, alte Backsteine, Holzplatte. 

Für einen Igelunterschlupf kannst du ein kleines Haus aus Backsteinen bauen. Der Umriss sollte 30 x 30cm groß sein und wichtig ist, dass der Eingang deines Igelhauses ungefähr 10 x 10 cm groß ist. So passen auch große Igel in den Unterschlupf. Das Innere des Hauses sollte mit trockenem Stroh oder ähnlichem Material ausgestattet sein, in dem der Igel gut nisten kann und es ganz bequem beim Schlafen hat.

Auf die Backsteine legst du nun eine Platte, damit der Igel geschützt ist. Du kannst das Häuschen mit ein bisschen Laub überdecken, so hat der Igel es noch wärmer.

Und wenn du am Ende noch Laub übrig hast, kannst du mit einem Locher Löcher reinstanzen und hast für deinen nächste Geburtstag, oder Halloweenparty, umweltfreundliches Konfetti. Das geht am besten mit Blättern, die davor getrocknet sind. In einem großen, schweren Buch kann man Blätter gut trocknen.

Bitte deine Eltern außerdem, auf Pestizide und Schädlingsbekämpfung zu verzichten. Chemie und Gifte sind schlecht für Tiere und Pflanzen und in einem vielseitigen, artenreichen Garten ist das meist auch gar nicht nötig, weil sich dort viele Nützlinge wohl fühlen und Schädlinge fressen, bevor sie zu großen Schaden anrichten.