
Biodiversi - was?
Okay, die wissenschaftliche Erklärung lautet: Biologische Vielfalt, auch Biodiversität genannt, umfasst die Vielfalt der Arten auf der Erde (Artenvielfalt), die Vielfalt innerhalb der Arten (genetische Vielfalt) sowie die Vielfalt der Lebensräume und Ökosysteme.
Uff - das klingt erstmal kompliziert. Aber es geht um etwas ganz Wichtiges: die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf unserem Planeten. Und dazu gehören so verschiedene Lebewesen wie die Tiefseekrake, der Sibirische Tiger, das Gänseblümchen – aber auch der Fliegenpilz.
Da jedes Lebewesen seinen Sinn und Zweck in den Lebenskreisläufen hat, ist es so wichtig, dass all diese Lebewesen auch weiterhin auf der Erde leben können – denn am Ende stehen alle Ökosysteme der Welt miteinander in Verbindung und beeinflussen sich gegenseitig.
Artenvielfalt in Gefahr

© Daniel Müller / Greenpeace
Shortly before the start of the World Conference on Nature in Montreal, Canada, activists demonstrate with life-size luminous figures, including giraffes, rhinos, zebras, orangutans and sloths, in front of the UN building in Bonn. With banners like "SOS" and "Save our Future", as well as a sound installation of animal noises, they protest to stop the extinction of species.
Leider findet aber seit Jahrzehnten ein Schwund an Artenvielfalt statt. Unser menschliches Verhalten trägt stark zu diesem traurigen Trend bei: Weil immer mehr natürliche Flächen zubetoniert werden für Häuser und Straßen, weil Wälder gerodet, Meere und Flüsse verschmutzt sind oder auch weil viele Tiere gejagt werden bis hin zur Ausrottung, so dass keine Exemplare mehr übrig bleiben. Diese Arten können sich also nicht mehr vermehren und sind für immer ausgestorben. Ein Verlust an Arten hat natürlich auch Auswirkungen auf uns Menschen.
Ein Beispiel sind die Bienen: Sie bestäuben Obstbäume und andere Blütenpflanzen. Ein Großteil unserer Nahrungsmittel hängt maßgeblich von der Bestäubung durch Insekten ab. Das Insektensterben wird daher auf Dauer dramatische Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben - und somit auf unsere Lebensmittelherstellung.
Einen großen Anteil am weltweiten Artensterben hat außerdem der menschengemachte Klimawandel. Immer mehr Tieren und Pflanzen ist es zu warm, zu trocken oder auch zu kalt und nass, sie können sich nicht so schnell an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen. Umgekehrt ist der Artenschwund auch nicht gut fürs Klima – zum Beispiel können gesunde Ozeane mit hoher Artenvielfalt mehr Kohlendioxid aus der Luft binden und so die Erderhitzung verlangsamen – was wiederum die Artenvielfalt auch an Land schützt.
So geht es nicht weiter! Aber was macht die Politik?

© Markus J. Feger / Greenpeace
Greenpeace activists demonstrate with a giant domino game in Bonn in favour of better nature conservation. A few days before the start of the World Conference on Nature in Cali, Colombia, the environmental activists are protesting on the United Nations (UN) square in Bonn. In front of the UN building, they have set up five dominoes up to 4 metres high, each depicting an animal species.
Alle zwei Jahre findet die Weltnaturkonferenz statt, das letzte Mal 2024 in Rom. 1992 wurde die Konferenz ins Leben gerufen und setzte sich damals zum Ziel, die Biodiversität auf der Erde zu bewahren und zu schützen.
2022 wurde auf der Weltnaturkonferenz in Kanada das Weltnaturabkommen beschlossen. Das Abkommen soll das Artensterben bis 2030 stoppen. Momentan verschwinden jeden Tag 150 Arten - unfassbar, oder?
Wie das so ist mit großen Konferenzen sind sich nicht immer alle Länder einig und es kann lange dauern, zu einem Ergebnis zu kommen. Deshalb war das Abkommen von 2022 ein Erfolg. Jannes Stoppel, ein Waldexperte von Greenpeace, hat die Konferenz in Kanada beobachtet und sagt dazu: „Das Ziel ist erreicht, bis 2030 mindestens 30 Prozent des Landes und der Meere zu schützen. Insgesamt reicht das Abkommen jedoch nicht aus, um das Massensterben der Arten aufzuhalten. Es schließt schädliche Aktivitäten wie industrielle Fischerei oder Holzeinschläge in Schutzgebieten nicht prinzipiell aus. Damit existiert der Schutz zunächst nur auf dem Papier.“
Es ist also ein Erfolg, dass es zu der Konferenz und der Erklärung gekommen ist, aber ob die Ziele nun mit der nötigen Geschwindigkeit umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
Was kannst du für den Artenschutz tun?
Darum ist es wichtig, dass jede:r einzelne:r von uns einige Dinge zum Artenschutz beiträgt und sich für den Schutz der Natur einsetzt. Im Alltag oder auch mal laut auf der Straße bei Demonstrationen.
Auf unseren Themenseiten Landwirtschaft, Wälder , Meere, Energie, Mobilität, Konsum und Müll findest du viele Tipps und Ideen, wie du den bedrohten Arten helfen kannst. Schau dich dort einfach mal um!
Die "Konferenz der Tiere"
Vor Beginn der Weltnaturkonferenz demonstrieren Aktivist:innen mit lebensgroßen Leuchtfiguren wie z.B. Organ-Utan, Zebra und Nashorn vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in Bonn.
Was würden wohl verschiedene Tierarten sagen, warum sie sofort geschützt werden müssen? Mit der Lichtinstallation "Konferenz der Tiere" kamen sie zu Wort. Hört euch an, was sie zu sagen haben (Das Video ist auf Englisch - holt euch Hilfe bei der Übersetzung, wenn ihr es nicht ganz versteht).
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