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Rinder auf einem Ökobauernhof in Brandenburg: Uckermarcker Rinder mit Kälbern weiden im Freien.
© Isadora Tast / Greenpeace

Tierhaltung

2022: 750 Millionen geschlachtete Schweine, Rinder, Hühner, Puten, Schafe und weitere sogenannte Nutztiere allein in Deutschland. Eine unvorstellbar große Zahl, die viele Probleme mit sich bringt:

Die Tierhaltung ist weltweit für rund 19 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich. Besonders schädlich dabei ist das Methan, das Rinder bei der Verdauung produzieren und das noch viel schlechter für das Klima ist als CO2.

Um Futter für so viele Tiere zu produzieren, fehlt uns in Europa der Platz. Also importieren wir aus dem Ausland, zum Beispiel aus Brasilien. Dort wird für Anbauflächen der Regenwald gerodet. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen unserem Fleischkonsum und der Abholzung der Grünen Lunge der Erde und dem Artensterben, das mit den Rodungen und dem Wegfallen von Lebensraum einhergeht.

Bei der Haltung von so vielen Tieren entstehen außerdem Unmengen an Gülle, die unser Grundwasser mit Nitrat belastet. In Regionen mit viel Tierhaltung brauchen die Wasserwerke viel Energie, um diese Giftstoffe  aus dem Wasser herausfiltern, damit die Trinkwasserqualität dort sicher ist.

Hinzu kommt das Tierleid, das in der Massentierhaltung Standard ist. Die Tiere haben viel zu wenig Platz und leben auf einem völlig ungeeigneten Untergrund, damit die Menschen möglichst wenig Aufwand mit der Reinigung der Ställe haben. Die Tiere leiden unter enormem Stress und verletzen sich in diesem Zustand häufig gegenseitig. Das wird als Grund genommen, Ferkeln ihre Ringelschwänze abzuschneiden und Hühnern und Puten die Schnäbel zu kürzen.

Auch wenn es auf persönlicher Ebene sehr sinnvoll ist, sich vegan oder zumindest vegetarisch zu ernähren und bei tierischen Produkten genau auf die Herkunft zu achten, muss auch dringend ein politischer Wandel stattfinden.
Greenpeace fordert von der Bundesregierung, endlich zu handeln und echten Tierschutz durchzusetzen. Wir müssen weg von industrieller Tierhaltung, hin zu mehr Tierwohl und insgesamt viel weniger Tieren. Wir brauchen Agrarsubventionen, die es Landwirt:innen ermöglicht, ihre Ställe umzubauen und die sie langfristig absichert. Außerdem brauchen wir eine Tierwoh-Abgabe auf Fleisch- und Milchprodukte und eine verpflichtende Haltungskennzeichnung von Fleisch, die mehr Transparenz beim Einkauf schafft.