Greenpeace-Aktive beim Firefighter-Camp in Russland
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Die 29-jährige Verena Mohaupt aus Bielefeld und der 26-jährige Sven Willner aus Leipzig besuchen für knappe zwei Wochen ein "Firefighting-Camp" in Russland. Sie lassen sich für die Bekämpfung von Waldbränden ausbilden und werden gegebenenfalls bei Bränden helfen. Möglich macht dies ein Austauschprogramm zwischen Greenpeace Deutschland und Greenpeace Russland.
Jedes Jahr gibt es in Russland dramatische Waldbrände. Der wochenlange Feuersturm des Jahres 2010 in der Nähe von Moskau war eine der schwersten Naturkatastrophen seit Jahrzehnten. Unglaubliche 9.000 Quadratkilometer Wald und Felder gingen in Flammen auf. Offiziell starben 50 Menschen, vermutlich waren es mehr. Die Hauptstadt war in einer gigantischen Rauchwolke verschwunden, ganze Dörfer brannten ab und Menschen verloren ihre Heimat.
Solche Waldbrände passieren in Russland jedes Jahr. Die betroffene Fläche hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich vergrößert. Vom Staat gibt es so gut wie keine Unterstützung. Die staatlichen Forstbehörden sind schon mit der Erfassung der Waldbrände überfordert. Die ohnehin knappen Mittel zur Waldbekämpfung sind zudem weiter gekürzt worden, und seit einer administrativen Reorganisation der Forstverwaltung sind die Behörden nahezu gelähmt.
Was den Menschen vor Ort bleibt: die Hilfe zur Selbsthilfe
Deswegen nimmt Greenpeace Russland seit einigen Jahren das Problem selbst in die Hand. Die Forstexperten machen jedes Jahr Kontrollfahrten durch gefährdete Gebiete. Sie messen die Bodenfeuchte und veröffentlichen als einzige unabhängige Informationsquelle Vorhersagen über Waldbrände. Unter anderem haben sie auch die Waldbrände von 2010 präzise vorhergesagt. Um bei entstehenden Bränden schnell reagieren zu können, trainieren sie mit Freiwilligen die Brandbekämpfung und gewährleisten in einigen Gebieten eine ständige Einsatzbereitschaft.
Deutsche Aktivisten helfen ehrenamtlich mit
Bei dem Trainingscamp sind in diesem Jahr zwei deutsche Greenpeacer dabei: Sven Willner ist seit 2008 ehrenamtlich bei Greenpeace Leipzig aktiv und Verena Mohaupt ist seit 2009 ehrenamtlich bei Greenpeace Bielefeld dabei. Beide kennen Russland bereits von früheren Reisen. Im Zuge eines Austausches russischer und deutscher Ehrenamtlicher von Greenpeace besuchten sie Moskau und St. Petersburg. Gemeinsam haben sie leckende Dieselpipelines oder illegale Einleitungen in die Neva um St. Petersburg dokumentiert. Damals hat Sven auch schon einen Tag am "Firefighter-Training" teilgenommen und war bei einem Einsatz dabei.
Die akute Bedrohung wertvoller Naturlandschaften im größten Land der Erde motivieren die Aktivisten, erneut nach Russland zu reisen, um bei der Brandbekämpfung zu helfen und von vor Ort berichten zu können.