Aktion Meeresleuchten
Ein Lichtermeer für die Tiefsee
Mit selbst gebastelten Tiefseetier-Laternen und -Lampions demonstrierten am Samstag hunderte Kinder mit ihren Familien in Hamburg für den Schutz der Artenvielfalt in den Ozeanen. Eine Projektion an der Greenpeace-Zentrale zeigte Bilder aus dem gemeinsamen Tiefsee-Kreatur Wettbewerb mit dem Kindermagazin GEOLINO.
Samstagnachmittag, 16 Uhr. Im Eingangsbereich der Greenpeace-Zentrale in der Hamburger HafenCity versammeln sich die ersten Familien. Bunte Laternen, viele mit Tiefseetier-Motiven, erhellen den Eingang zur Greenpeace-Ausstellung unter den Arkaden. In der Ausstellungshalle wird noch fleißig an Feuerquallen-Lampions, Krakenlaternen und Tiefsee Anglerfisch-Leuchten gewerkelt. Dazwischen Greenteam-Kinder aus verschiedenen Ecken Deutschlands, die extra für ein langes Greenteam-Wochenende nach Hamburg gereist sind, um ihr Anliegen an diesem Samstag auf die Straße zu bringen.
Die große Lichteraktion soll einen Scheinwerfer richten auf das Vorhaben internationaler Konzerne, mit schweren Geräten am Meeresboden seltene Metalle zu fördern. Die Tiefsee soll zum Rohstofflieferanten für die Higtech- und Elektroindustrie werden. Jedoch sind die Auswirkungen des geplanten Abbaus etwa von Manganknollen in etwa 4000 Metern Tiefe auf die Meeres-Ökosysteme gar nicht geklärt. Ein unkalkulierbares Risiko, das besonders für die junge Generation schon als Leidtragende der Klimakrise überhaupt nicht nachvollziehbar ist:
„Ich bin hier, weil ich die Meere liebe und nicht will, dass sie weiter zerstört werden“, erklärt Erna (9 Jahre). Greenteamerin Alma (11 Jahre) klebt gerade Flossen an ihren Kugelfisch und ergänzt: „Wir müssen versuchen, den Tiefseebergbau jetzt zu stoppen und gar nicht erst damit anfangen. Denn dieser Lebensraum – anders als zum Beispiel der Regenwald – ist noch unzerstört. Die Tiefsee kann man noch retten!“
Alma, 11 Jahre aus Hamburg
„Wir sollten lernen unabhängig von solchen Rohstoffen zu werden, wir müssen bessere Wege finden, Energie herzustellen, bessere Recyclingsysteme entwickeln und insgesamt weniger verbrauchen. Wir Menschen wollen immer mehr und viel zu viel - und das ist schlecht für diesen Planeten!“
Gegen 16:30 Uhr geht es los: Verena Linde, Redakteurin beim Kindermagazin GEOLINO begrüßt die jungen und älteren Gäste und stellt sie vor, die Gewinnerinnen und Gewinner vom Malwettbewerb „Deine Tiefsee-Kreatur“, den Greenpeace und GEOLINO im Sommer ausgerufen hatten. Jule aus Hamburg, Leonard und Frida, beide aus Berlin, freuen sich über „ihre“ Laternen, die nach ihren Wettbewerbsentwürfen für sie angefertigt wurden. Die Bastelvorlagen für Tiefsee-Laternen gibt es hier kostenlos zum Download.
Mit Musik und Gesang geht es eine Stunde lang weiter durch die HafenCity. Durch die Straßen schallen auch die Protestsongs, die von den Greenteamerinnen Jojo und Leni auf bekannte Laternenlieder umgetextet wurden. Über die Ausläufer der Speicherstadt wandert der Zug langsam zurück und landet gegen kurz nach 18 Uhr an der Osaka-Alle.
Hier wartet eine letzte große Überraschung auf die die jungen Meeresschützer:innen: Am Greenpeace-Gebäude leuchten die Gewinnerbilder von Jule, Frida und Leonard als riesengroße Projektion. Zwei weitere Fotos von „echten“ Tiefseetieren rahmen die Fantasietiere ein. Greenpeace-Meeresexpertin Franziska spricht über die spannende Artenvielfalt in tausenden Metern Tiefe und erklärt den Kindern, dass erst ein Bruchteil davon überhaupt entdeckt wurde.
Erna ist zufrieden mit der geglückten Aktion: „Das war schön. Ich hoffe, dass unsere Lichterdemo die Menschen zum Nachdenken bringt. Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde, wir müssen gut auf ihn aufpassen!"
Das war der Lichterumzug!
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