Jeder Baum zählt!
Warum Wälder für die Artenvielfalt und das Klima so wichtig sind
Sicher warst du schon öfter im Wald spazieren und hast viel entdeckt: Pflanzen, Tiere, der Boden fühlt sich ganz anders an und die Luft ist auch viel frischer. Tatsächlich erfüllen Wälder sehr viele wichtige Aufgaben für unseren Planeten - und uns alle. Umso schlimmer, dass wir Menschen immer mehr Wald vernichten.
Vor allem in Regenwäldern geschieht das regelmäßig, um neues Weideland oder neue Ackerflächen zu gewinnen. Dazu werden die Bäume gefällt und teils sogar einfach abgebrannt. Oft werden dort Weiden für Rinder angelegt oder auch Acker-Plantagen für Tierfutter für die Landwirtschaft. Weil weltweit immer mehr Fleisch gegessen wird, wächst der Bedarf nach Tierfutter. Auch für den Anbau von Palmöl, etwa in Indonesien, wird viel Regenwald zerstört. Palmöl findet sich in etwa jedem zweiten Supermarkt Produkt – vom Keks über Shampoo bis zur Fertig-Pizza.
Hinzu kommt, dass viele Bäume für das Verkaufen von Holz und die Herstellung von Papier oder auch zum Heizen gefällt werden. Der Wald ist aber nicht nur durch das Fällen von Bäumen durch Menschen bedroht, sondern auch Trockenheit und Hitze machen den Wäldern zu schaffen. So entstehen Waldbrände, die manchmal kaum zu löschen sind. Das Schlimme: Es dauert Jahrzehnte, bis Bäume nachwachsen und sehr lange, bis daraus wieder gesunde Wälder entstehen. Für unser Klima und die Artenvielfalt auf der Erde ist das katastrophal, denn Wälder haben viele wichtige Funktionen:
Wälder sind Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen
Ungefähr ein Drittel der Landfläche auf der Erde ist mit Wald bedeckt. Dieser beheimatet über die Hälfte der Tier- und Pflanzenarten, für die Artenvielfalt spielen sie also eine ganz große Rolle. Im Regenwald im Amazonas-Gebiet leben Jaguare, Faultiere und Tukane. Im afrikanischen Kongobecken Waldelefanten, Gorillas und Schimpansen und in Indonesien Tiger und Orang Utans. Doch nicht nur die Regenwälder beheimaten spannende Tiere, sondern auch die nordischen, sogenannten Borealen Wälder. Dort gibt es beispielsweise Elche, Wölfe und Bären.
Sie alle sind durch die Zerstörung ihres Lebensraumes stark bedroht und viele andere Tierarten sind bereits ausgestorben.
In vielen Wäldern leben schon seit ganz langer Zeit auch Menschen direkt im Wald, diese nennt man Indigene Völker und der Wald ist für sie zumeist mit Traditionen und Mythen verbunden.
Wälder spenden Atemluft und schützen das Klima
Tiere und Menschen benötigen Sauerstoff zum Leben und atmen Kohlendioxid (CO2) aus. Bei Pflanzen ist das genau andersrum: Sie wandeln das CO2, das wir ausatmen, mit Hilfe von Sonnenlicht in Sauerstoff um. Wälder nehmen besonders viel CO2 auf. Daraus produzieren sie Sauerstoff. Einen großen Teil des CO2 brauchen sie allerdings, um wachsen zu können und speichern den Kohlenstoff (also das C) in ihrem Inneren, im Holz.
Zerstört man den Wald oder brennt ihn gar nieder, gelangt dieser im Holz gespeicherte Kohlenstoff wieder als CO2 in die Luft. Zu viel von diesem CO2 in der Luft sorgt dafür, dass sich unsere Erde erhitzt, wodurch sich das Klima auf unserem Planeten verändert.
Wälder erhalten die Böden und speichern Wasser
Du hast vielleicht schon mal von Erosionen gehört, also dem Verlust von Erde durch Wind und Wasser. Das kann ganz langsam passieren, aber teilweise auch ganz schnell: Erosion kann in den Bergen zu Eis- oder Gerölllawinen führen. In anderen Regionen zur Ausbreitung von Wüsten. Gesunde Wälder verhindern das, denn ihre Wurzeln halten den Boden fest, so dass er nicht durch starke Regenfälle weggeschwemmt wird. Ohne eine schützende Pflanzendecke ist der Boden auch mehr dem Wind ausgesetzt, und kann so mit der Zeit weggepustet werden.
Waldböden können sehr viel Wasser aufnehmen und sind dadurch wichtige Wasserspeicher. Ohne die Wälder würde zu viel Regenwasser einfach wieder verdunsten und ganz schnell abfließen. Wenn Regenwasser im Waldboden versickert, wird es dort sehr gut gefiltert. So halten Wälder unser Grundwasser sauber!
Wälder reinigen die Luft und sorgen für angenehme Temperaturen
Wälder nehmen Schmutzpartikel und auf und reinigen so unsere Luft. Wer im Wald unterwegs ist merkt, dass die Luft dort einfach frischer ist.
Sehr wichtig ist die Fähigkeit der Wälder, Temperaturschwankungen auszugleichen. Sie können so die Erwärmungen durch den Klimawandel direkt vor Ort abpuffern. Durch ihr schützendes Blätterdach und die Feuchtigkeit, die sie über die Blätter und Nadeln verdunsten ist es in Wäldern um einige Grad kälter. Das schützt wiederum Tiere und Pflanzen.
Wälder sind erholsam
Ein weiterer Grund, warum Wälder einfach toll sind: Sie sind wichtige Erholungsgebiete. Sie laden zu Wanderungen ein, auf denen es viel zu entdecken gibt oder auch zum Joggen oder Radfahren. Um Tiere und Pflanzen zu schützen, sollten wir aber aufpassen, dass wir ihnen durch unser Verhalten nicht schaden und ihren Lebensraum achten.
Du siehst: Wälder haben viele wichtige Funktionen für unsere Erde und für uns und müssen dringend geschützt werden. Hier kommen Tipps, wie du den Wäldern helfen kannst:
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