Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Deutschland ist weltweit das einzige Industrieland, das sich einem verbindlichen Tempolimit verweigert. Dabei gibt es keine rationalen Gründe, bei der legalisierten Raserei zu bleiben. Ein Tempolimit würde nicht nur die Zahl der schweren Unfälle verringern. Es gibt darüber hinaus keine andere Maßnahme, die so schnell und kostengünstig den CO2-Ausstoß verringern kann.

Die Bundesrepublik verfügt über 12.300 Kilometer Autobahn. Auf zwei Dritteln dieser Strecken gibt es kein Tempolimit. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 Stundenkilometer könnte aus dem Stand den jährlichen CO2-Ausstoß im PKW-Verkehr um neun Prozent reduzieren. Derzeit machen die Emissionen durch PKW zwölf Prozent des gesamten bundesdeutschen Ausstoßes aus.

Gemessen am Gesamtausstoß mag das relativ wenig sein. Doch es gibt einen weiteren Aspekt, der für das Tempolimit als Klimaschutzmaßnahme spricht: Die großen PS-starken Spritfresser mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern wären ohne ihre bundesdeutschen Rennpisten so überflüssig wie ein Kropf. Umweltfreundlichere Autos wären die logische Folge.

Das Umweltbundesamt hat testweise einen VW Golf TSI umgebaut und dabei die Höchstgeschwindigkeit von 225 auf 160 Stundenkilometer gesenkt. Der Wagen verbrauchte daraufhin im Gesamtfahrzyklus nur noch 4,45 statt 6,6 Liter Benzin. Der CO2-Ausstoß sank von 156 Gramm pro Kilometer auf 105 Gramm. Das Wuppertal Institut schätzt das Einsparpotenzial an CO2 durch ein solches sogenanntes Downsizing auf 20 bis 30 Prozent.

Ein Tempolimit wäre somit ein Signal besonders an die deutsche Autoindustrie, andere PKW zu bauen. Autos mit kleineren, leichteren Motoren und wesentlich geringerem Spritverbrauch würden das Klima erheblich entlasten. Nebeneffekt: Unsere Autobauer müssten sich nicht mehr über längst versprochene, aber nicht eingehaltene und jetzt von der EU geforderte CO2-Grenzwerte ärgern.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Human Image ´Lawsuit for the Future´in Berlin
  • 26.08.2024

Sie klagen für mehr Klimaschutz und für unsere Zukunft: Zehntausende haben sich der Verfassungsbeschwerde bereits angeschlossen. Was treibt sie an?

mehr erfahren
Menschen demonstrieren vor dem Bundestag für die Zukunftsklage, auf dem Banner: 35.000 klagen für den Klimaschutz
  • 17.08.2024

Zehntausende haben sich schon jetzt der Verfassungsbeschwerde für mehr Klimaschutz angeschlossen. Die enorme Resonanz unterstreicht, wie viele Menschen sich eine bessere Klimapolitik wünschen.

mehr erfahren
Kinder schwimmen/waten durch die Fluten: Überschwemmungen in Palangka Raya, Zentral-Kalimantan
  • 01.07.2024

Die Folgen der Klimakrise werden verheerend, bestätigt der neue IPCC-Bericht. Gletscher schmelzen, Pole tauen ab und der Meeresspiegel steigt. Trinkwasser wird knapp und Wüsten breiten sich aus.

mehr erfahren
Flut in Reichertshofen 2.6.24
  • 25.06.2024

Die Überflutungen sind eine Folge der Klimakrise - und der Versäumnisse von Markus Söder (CSU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in den vergangenen sechs Jahren. Greenpeace-Aktive protestieren.

mehr erfahren
Kajaks, Kanus und Schwimmer:innen im Wasser, auf einem schwimmenden Banner steht: Klimakrise ist Fluchtgrund!
  • 20.06.2024

Klimawandel und Umweltzerstörung sind schon heute oft ein Auslöser für Flucht und Abwanderung. Das Problem klein reden hilft nicht. Es ist Zeit, zu handeln!

mehr erfahren
Hochwasser in Prag: Die Moldau hat die Altstadt von Prag unter Wasser gesetzt, im August 2002
  • 06.06.2024

Wann ist ein Jahrhunderthochwasser ein Jahrhunderthochwasser und wieso treten sie jetzt plötzlich so häufig auf? Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren