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An Greenpeace-Infoständen, die als mobile Reisebüros dienen, erklären Aktivisten den Passanten, wie sie zur Großdemo in Dannenberg kommen. Sie informieren auch über weitere anstehende Protestaktionen und geben Auskunft zu Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten.
Wir rechnen mit einem großen Zulauf zu den Protestaktionen rund um den Castor, sagt Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl. Die Menschen sind massiv empört über die Pläne der schwarz-gelben Regierung, die Laufzeiten der alten Atommeiler zu verlängern. Davon profitieren nur die Konzerne. Und während die sich die Taschen mit dem neuen Geldgeschenk vollstopfen, tragen die Bürger das Risiko. Für uns und unsere Kinder müssen wir gegen diese unverantwortliche Atompolitik auf die Straße gehen. Dabei wollen wir die Menschen unterstützen.
Der Protest richtet sich nicht nur gegen den konkreten Transport von elf Castorbehältern, der am 5. November Richtung Gorleben startet, und gegen den Endlagerbau in Gorleben. Vielmehr geht es dieses Jahr auch um den strikten Atomkurs der Bundesregierung, der in krassem Widerspruch zum Bürgerwillen steht.
67 Prozent der Deutschen sind gegen die von der Regierung vorgesehene Laufzeitverlängerung. Greenpeace hat errechnet, dass diese fast 5000 zusätzliche Tonnen Atommüll verursachen wird - den Inhalt von mehr als 500 Castorbehältern. Der Atomdeal macht es außerdem möglich, dass selbst im Jahr 2050 noch Atomkraftwerke laufen könnten.
Der Protest aus der Bevölkerung ist dementsprechend massiv: Die Großdemo am 18. September in Berlin fand 100.000 Teilnehmer. Im April bildeten sogar mehr als 120.000 Menschen eine 120 Kilometer lange Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel.
Die Politik von Röttgen und Merkel ist ein gefährlicher Rückschritt, der für Zündstoff in der Bevölkerung sorgt, so Riedl. Die Aufgabe einer Regierung ist es, Gesetze zu erlassen, die friedensstiftend sind und dem Gemeinwohl dienen. Stattdessen reißt die Bundesregierung mit ihrer sturen Haltung in der Atomfrage gesellschaftliche Konflikte wieder auf, um die Interessen der Atomkonzerne zu bedienen.