CITES - Ausverkauf der Meere
Mitte März tagte die 15. Konferenz zum Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen CITES in Doha/Katar. Die Bilanz nach zwei Wochen Verhandlungen ist besonders für die Meerestiere ernüchternd.
Mitte März tagte die 15. Konferenz zum Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen CITES in Doha/Katar. Die Bilanz nach zwei Wochen Verhandlungen ist besonders für die Meerestiere ernüchternd.
Seit zwei Jahren versprechen die Regierungen sofortige Maßnahmen zu ergreifen um die Artenvielfalt der Tiefsee zu schützen - bisher ist jedoch NICHTS passiert! Greenpeace fordert mit seiner europäischen Tour "Ein Blick in die Tiefe der Ozeane" die Länder Europas erneut auf ein globales Moratorium der Grunschleppnetz-Fischerei auf der Hohen See aktiv zu unterstützen.
Von der Öffentlichkeit unbemerkt findet gerade die größte und möglicherweise unumkehrbare Umweltkatastrophe unserer Zeit statt: die Tiefseefischerei mit Grundschleppnetzen auf der hohen See - d.h. außerhalb von 200 Seemeilen und außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit.
Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren die meisten Menschen davon überzeugt, dass der Tiefseegrund wegen fehlendem Licht, kalten Temperaturen und enormen Druck ohne Leben sei. Auch als wissenschaftliche Expeditionen und das Verlegen von Unterseekabeln die Vielfalt des Lebens in der Tiefe zum Vorschein brachten, dauerte es noch eine ganze Weile, um die ursprüngliche Vorstellung von der Wüste unter Wasser aus den Köpfen zu vertreiben. Heute wissen wir: Das Leben in der Tiefsee ist außergewöhnlich vielfältig ist – von Wüste keine Spur.
Die Weltmeere sind dramatisch überfischt. Um das Nahrungsmittel Fisch für heutige und nachfolgende Generationen zu sichern, brauchen wir ein weltweites Netzwerk großflächiger Meeresschutzgebiete und ein nachhaltiges Fischereimanagement. Die Greenpeace-Anforderungen an eine nachhaltige Fischerei basieren auf dem Leitfaden „Code of Conduct for Responsible Fisheries“ der Welternährungsorganisation FAO. Eine Zusammenfassung mit Beispielen:
Fische werden längst nicht mehr nur vor unserer Haustür in Nord- und Ostsee gefangen und in deutschen Häfen angelandet. Die Ware kommt über verschlungene Wege aus den Weiten der Ozeane in die Regale der Supermärkte. 80 Prozent des Fischs, der in Deutschland verzehrt wird, sind mittlerweile Importware.