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Greenpeace-Aktive protestieren auf einem Schlauchboot gegen den Walfang
© Joerg Modrow / Greenpeace

Den japanischen Walfängern auf den Fersen

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Greenpeace startet am Wochenende im südafrikanischen Kapstadt die aufwändigste Meeresexpedition in seiner Geschichte. Ein Jahr lang wird das Greenpeace-Schiff Esperanza unterwegs sein und vor den zahlreichen Umweltgefahren für die sieben Weltmeere warnen. Erstes Ziel ist das Südpolarmeer, in dem eine japanische Walfangflotte seit knapp zwei Wochen Jagd auf Zwergwale macht.

Die Esperanza wird, begleitet von dem Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise, gegen die japanischen Walfänger protestieren. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp des Walfangs und ein globales Netzwerk von Schutzgebieten, das mindestens 40 Prozent der Ozeane abdeckt.

Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist, fordert Andrea Cederquist, Meeresexpertin von Greenpeace. Die Krise der Meere ist kein Problem, das sich auf eine Region dieser Erde beschränkt. Die Expedition wird darauf aufmerksam machen, dass alle Weltmeere mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind.

Viele Fischereimethoden sind zerstörerisch und die illegale Fischerei nimmt zu, erklärt Cederquist. Die Probleme verlagern sich dabei in Drittländer, nachdem die traditionellen Fanggebiete im Norden leer gefischt worden sind. Zudem werden die Meere schleichend zur Mülldeponie. Und der Klimawandel hinterlässt seine Spuren.

Hunderttausende Wale sterben Jahr für Jahr

Der rücksichtslose Umgang mit den Meeren hat besonders für ihre Bewohner drastische Folgen. So finden Wale immer weniger Nahrung, weil die Meere überfischt sind und in ihren gewaltigen Körpern reichern sich Giftstoffe aus Industrie und Landwirtschaft an. Durch Lärm von Schiffen und Bohrinseln ist ihr Orientierungssinn stark beeinträchtigt. Doch damit nicht genug: Jedes Jahr sterben mehr als 300.000 Kleinwale in den Netzen von Fischern als unerwünschter Beifang.

Trotz internationaler Kritik will Japan in den nächsten Wochen im antarktischen Walschutzgebiet 935 Zwergwale schlachten, doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Besonders fatal: Auch die extrem bedrohten Buckel- und Finnwale stehen auf der Abschussliste. Japan ignoriert damit den Willen der Internationalen Walfangkommission (IWC). Diese hat kürzlich erneut scharf die wissenschaftliche Jagd kritisiert und Japan aufgefordert, das Harpunieren einzustellen.

Um überhaupt im antarktischen Schutzgebiet jagen zu können, nutzen die Japaner ein Schlupfloch in den Bestimmungen der IWC, wonach die Jagd auf Wale nur unter wissenschaftlichen Aspekten erlaubt ist. Tatsächlich aber landet das Walfleisch auf dem japanischen Delikatessenmarkt, die angebliche Forschung ist nur ein Vorwand.

In einem Jahr durch vier Ozeane

Die Esperanza wird während der einjährigen Expeditionstour unter anderem auf Piratenfischerei vor der westafrikanischen Küste und im Pazifik aufmerksam machen. Vor den Azoren und vor der mexikanischen Küste will Greenpeace zudem die Schönheit der Unterwasserwelt dokumentieren. Im Nordpazifik steht ein riesiger Plastikmüllteppich von der Größe des US-Bundesstaates Texas auf dem Reiseplan.

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